Tiger pleite? „Ist mir doch egal“

Alleingesellschafter Günther Hertel hat außer Eishockey „noch anderes zu tun“. Erste Rate der ausstehenden Oktober-Gehälter wurde gestern bezahlt.
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Hat einen Berg von Arbeit vor sich: Tiger-Boss Günther Hertel will nicht länger alleiniger Zahlmeister sein.
Archiv Hat einen Berg von Arbeit vor sich: Tiger-Boss Günther Hertel will nicht länger alleiniger Zahlmeister sein.

NÜRNBERG - Alleingesellschafter Günther Hertel hat außer Eishockey „noch anderes zu tun“. Erste Rate der ausstehenden Oktober-Gehälter wurde gestern bezahlt.

Günther Hertel hat die Faxen dicke. „Wenn einer glaubt, der Hertel zahlt alles, dann hat er sich getäuscht“, mosert der Alleingesellschafter der Nürnberg Icetigers. Nachdem laut dem Multi-Unternehmer „ein paar 100000 Euro Außenstände“ aufgrund „nicht fristgerecht eingegangener Sponsorengelder“ (Tiger-Sprecher Ralf Kissau) zu beklagen waren, mussten sich die Eishockey-Profis bezüglich ihrer Oktobergehälter in Geduld üben. Hartnäckig hält sich das Gerücht, den Eis-Tigern drohe gar das Aussterben.

Hertel hat zwei Hauptsponsoren an der Angel

„Dann gehen wir morgen halt pleite, mir doch egal“, raunzt Hertel. „Ich habe sicherlich noch anders zu tun, als mich nur um den Verein zu kümmern. Künftig stecke ich da kein Geld mehr rein.“ Das sollen endlich andere tun. Hertel erklärt „klipp und klar, dass wir an zwei Hauptsponsoren dran sind“. Einer dieser Interessenten soll den Platz auf der Tiger-Brust, bislang vom Schriftzug der Hertel-Firma „Aichinger“ geziert, zur Jahreswende übernehmen. Stichtag für die mögliche Einigung ist der 30. November.

„Wenn bis dahin nichts passiert ist“, droht Hertel, „ziehe ich einen Strich, muss den Sinn hinterfragen, ob Profi-Eishockey in Nürnberg überhaupt noch Sinn macht.“ Diese Sinnfrage stellt er sich nicht zum ersten Mal. Der Verkauf der DEL-Lizenz für rund 800000 Euro, von einem neuen Tiger-Quartier in Stuttgart, München oder Riessersee, ist immer wieder zu hören. Hertel, ungehalten und derb in der Wortwahl: „Solche Scheißhaus-Parolen interessieren mich nicht.“

Gehen bei den Tigern die Lichter aus?

Wohl aber die DEL-Leitung in Köln. „Die Zuschauerzahlen sind rückläufig, ein Etat kann schon mal in Gefahr sein“, hat DEL-Sprecher Alexander Morel auch andernorts gehört.

Gestern wurde ein Teil der ausstehenden Gehälter bezahlt, der Rest soll in den nächsten Tagen folgen. Trainer Andy Brockmann: „Man denkt schon dran, dass die Lichter hier ausgehen könnten. Klar ist aber auch: Herr Hertel kann nicht alles alleine stemmen.“ Sonst sterben die Eis-Tiger aus.Markus Löser

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