Tiger: Dicke Luft am Pulverturm

Erst die Keeper, dann der Schiri: 2:5 in Straubing – Noris-Cracks kassieren ihre vierte Pleite in Folge
STRAUBING 700 Fans im Sonderzug „The Ice of the Tigers – Straubing relouded“, weitere 300 per Pkw on Tour. Doch die imposante Auswärtskulisse hat den Thomas Sabo Ice Tigers gestern auch nicht geholfen. 2:5 (1:3, 0:2, 1:0) – die Nürnberger Eishockey-Profis kassierten am Pulverturm bereits die vierte Niederlage in Folge. Auch, weil Nürnbergs Keeper ein bisschen neben der Kappe standen – und die Referees auch.
Keeper Ehelechner: Kein Glück mit Straubing
Straubing und Patrick Ehelechner – das passt irgendwie nicht zusammen. Viermal gingen die Noris-Cracks in den letzten sieben Duellen mit den Niederbayern als Verlierer vom Eis, viermal mit Nürnbergs Nummer eins zwischen den Pfosten. Bei den drei Siegen standen dagegen Jimmy Waite und zweimal Sebastian Stefaniszin im Tor. Ein Wink mit dem Zaunpfahl vor Andreas Brockmann, der gestern Stefaniszin das Vertrauen schenkte.
Allerdings nur 5:41 Minuten lang. Nach dem 0:2, als der Ehelechner-Stellvertreter bei zwei harmlosen Schüssen von Justin Mapletoft und Adrian Forster eher alt ausschaute, war schon wieder Feierabend für Stefaniszin. Platzhirsch Ehelechner kehrte zurück, machte aber bei Straubings drittem Streich durch Karl Stewart (8.) in Überzahl auch nicht unbedingt die allerbeste Figur. Auf die Premiere der tschechischen Neuverpflichtung Petr Prikryl hatte Brockmann verzichtet. Und außerdem: „Man soll nicht immer alles auf die Torhüter schieben.“
Abwehrrecke T.J. Kemp fälschte bei Überzahl zwar noch im ersten Drittel den Puck nach einem Schuss von Jeff Likens zum 1:3-Anschlusstreffer (11.) ab, doch im zweiten Akt trafen erneut Mapletoft (32.) und Calvin Elfring (36.) zum 1:4 und 1:5. Zuvor freilich hatten die Herren Referees total übersehen, dass Straubing fast eine halbe Minute lang mit sechs Feldspielern zu Werke gingen.
Schiri Schimm Buhmann
Nicht der einzige Fauxpas der Pfeifenmänner. Denn gerade als die Brockmänner nach Colin Beardsmores 2:5 (42.) und einer Großchance von Adrian Grygiel (45.) wieder ein bisschen Morgenluft witterten, spuckte Schiri Willi Schimm (Waldkraiburg) den Tigers erneut kräftig in die Suppe: Straubing Stewart rollte gekonnt über Fredrik Erikssons Hüfte ab und gab den sterbenden Schwan. Für Schimm ein „Check mit dem Knie“ – Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Eriksson.
Nicht nur für Brockmann anatomisch nicht nachvolluiehbar. Weshalb der Tiger-Dompteur Schimm auch lautstark die Leviten las. „Auch in verurteile Kniechecks, aber aber was der Stewart gemacht hat, ist grob unsportlich.“ Der angeblich so bös gefoulte Straubinger stand nämlich nur zwei Minuten später schon wieder putzmunter auf dem Eis.
Ob putzmunter ist fraglich, aber auf jeden Fall erneut ohne Verteidiger Rob Leask, der sich am Freitag beim 2:3 nach Verlängerung gegen Wolfsburg eine Adduktoren-Verletzung zugezogen hat und zwei bis vier Wochen ausfallen wird, müssen die Tiger am Mittwoch (19.30 Uhr) bei den Mannheimer Adlern schon wieder ran. Zeit wär’s für ein Ende der schwarzen Serie. Gerhard Schmid/R. H.