Tierschützer fordern Konsequenzen
Ein bayerischer Auftragsmastbetrieb von Wiesenhof ist wegen Tierquälerei in die Kritik geraten. Der Geflügelproduzent hat dem Landwirt gekündigt. Tierschützer drängen auf Konsequenzen.
München/Altötting – Nach den Vorwürfen der Tierquälerei gegen einen bayerischen Auftragsmastbetrieb des Geflügelproduzenten Wiesenhof fordern Tierschützer ein hartes Vorgehen gegen die Hofbesitzer. „Wir haben die Beweise geliefert und hoffen, dass jetzt endlich hart dagegen vorgegangen wird“, sagte der Vorsitzende des Vereins Soko Tierschutz, Friedrich Mülln, am Donnerstag in München. „Das ist eine klare Straftat, und theoretisch kann man deswegen bis zu drei Jahre in Haft kommen.“ Wiesenhof hatte dem Landwirt aus dem Landkreis Altötting am Vortag den Vertrag gekündigt und Strafanzeige gestellt.
Der Verein Soko Tierschutz hatte heimlich Filmaufnahmen auf dem Hof gemacht und dabei dokumentiert, wie Hühner getreten, geschlagen und lebendig auf den Müll geworfen wurden. Zwölf lebende Hähnchen habe Mülln in Kadavertonnen gefunden. „Das war eine völlig unsachgemäß durchgeführte Nottötung. Da gibt es nichts zu relativieren“, sagte der Geschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Thomas Janning, am Mittwochabend bei „stern TV“.
Mülln sagte, durch die Massentierhaltung gebe es ziemlich häufig solche Exzesse. Dieses System der Tierhaltung verrohe die Mitarbeiter. Schon 1999 hätten Tierschützer über Verstöße gegen das Tierschutzgesetz auf dem Hof berichtet.
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