Tierquäler erlegt Feldhase mit brutaler Falle

Eine illegale Tierfalle ist einem Hasen im fränkischen Goldkronach zum Verhängnis geworden. Mit seinen Hinterläufen eingeklemmt versuchte er noch zu flüchten, bis er schließlich auf einer Wiese qualvoll verendete.
von  dpa
Ein Feldhase geriet in eine illegale Tierfalle und musste einen qualvollen Tod sterben.
Ein Feldhase geriet in eine illegale Tierfalle und musste einen qualvollen Tod sterben. © dpa/imago

Goldkronach - Offenbar treibt ein perverser Tierquäler im Landkreis Bayreuth sein Unwesen: Der Unbekannte hat in Goldkronach eine illegale Falle aufgestellt, die einem Feldhasen auf brutale Weise zum Verhängnis geworden ist.

Das Tier war mit einem Hinterlauf in das sogenannte Tellereisen geraten, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine Anwohnerin hatte den Hasen samt Falle an der Pfote über ihren Hof hoppeln sehen. Sie rief die Polizei, die sich mit dem Jagdpächter auf die Suche nach dem Langohr machte. Das Tier sei in eine Wiese gelaufen und dort verendet, sagte ein Polizeisprecher. Diese Art Tierfallen seien verboten, schließlich könnte auch ein Hund hineingeraten oder - "soweit will ich gar nicht denken" - ein Kind.

 

Tellereisen sind seit 100 Jahren verboten

 

Auch Egbert Urbach, Leiter der Landesjagdschule in Bayern, warnt davor, diese verbotenen Fallen aufzustellen. "Das ist Tierquälerei." Zulässig seien lediglich Fallen, "die sofort tödlich oder aber unversehrt lebend fangen". Außerdem dürften diese Fallen nicht frei zugänglich aufgestellt werden, müssten einzeln registriert und nummeriert und ihre Verwendung dem zuständigen Landratsamt gemeldet sein. "Jäger sind verpflichtet, ihre Fallen prüfen zu lassen."

Tellereisen seien schon seit mehr als 100 Jahren verboten. Leider seien immer noch viele Exemplare im Umlauf. Immer mal wieder passiere es, dass ein Landwirt oder ein Kleingärtner eine solche Falle aufstelle, um Kaninchen oder Marder loszuwerden. "Häufig steckt Unwissen dahinter." Jemand bekomme eine Tellereisen vielleicht vom Großvater vererbt und richtet sie wieder her.

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Außerdem gebe es zurzeit einen "Boom mit Hundehassern", die Köder mit Rasierklingen oder Gift auslegen. Gut möglich, dass ein Hundehasser die Falle aufgestellt habe, spekuliert Urbach. Nachweisen lasse sich die Herkunft meist nicht. Spaziergänger, die ein Tellereisen entdecken, sollten das unbedingt der Polizei melden - um zu verhindern, dass sich Tiere oder Kinder darin verfangen.

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