Tiergarten: Polizei jagt einen irren Bären-Killer!
NÜRNBERG - Entsetzen im Tiergarten: Zwei kleine Pandabären sind in ihrem Gehege jämmerlich verendet – mit aufgeschlitzten Bäuchen. Die Kripo übernahm die Ermittlungen und fahndet auch nach einem irren Tierhasser. Jetzt bangt ganz Nürnberg um Eisbärchen „Flocke“
Unfassbares Drama im Tiergarten: Zwei Kleine Pandabären wurden tot aufgefunden – mit aufgeschlitzten Bäuchen! Die putzigen Tiere sind jämmerlich verendet. Die Nürnberger Kripo ermittelt jetzt auch nach einem irren Tierhasser. Und ganz Nürnberg hat nun Angst um unsere süße Flocke.
Am Montagmorgen fand ein Pfleger das Männchen im Gehege: Die Bauchdecke war aufgeschnitten. Die Gedärme hingen in den Ästen, das Tier muss versucht haben, sich auf einen Baum zu retten. Im Stall lag das tote Weibchen mit den gleichen Verletzungen. Das Werk eines brutalen Tierhassers – oder ein Angriff der drei Hirsche, mit denen sich die Bären seit Jahren friedlich das Gehege teilen?
Ein großer Schock
Letzteres hält Zoo-Direktor Dag Encke, für den der Tod der kerngesunden Tiere „ein großer Schock“ war, für absurd: „Es hat nie einen Angriff der Hirsche gegeben. Die haben runde Eckzähne.“ Eine Untersuchung der Kadaver hatte ergeben, dass die Wunde mit einem spitzen Gegenstand beigebracht wurde.
Doch Encke kann sich auch einen sadistischen Tierquäler nur schwer vorstellen. Nicht, weil er es Menschen nicht zutrauen würde. „Aber es gibt kaum einen Pfleger, der es schafft, einen Panda zu fangen. Die wehren sich wie wilde Katzen. Der Angreifer hätte sicherlich Verletzungen.“ Doch die Bären-Krallen waren ohne Blut, ohne Haare.
Doch: Es ist einfach, ins Gehege zu kommen, ein Sprung genügt. Hinaus geht es auch relativ schnell, auch wenn der Eindringling am Elektrozaun einen Schlag abbekommen hätte. Doch Fußspuren auf dem Gelände fanden sich ebenso wenig wie in den Sägespänen im Stall. Jetzt ermittelt die Nürnberger Kriminalpolizei in dem mysteriösen Fall.
Bereits zweite Tragödie im Tiergarten
Schon einmal löste ein Mensch im Tiergarten eine Tragödie aus: 2000 hatte ein Unbekannter das Eisbär-Gehege geöffnet. Die vier Tiere ließen sich nicht fangen, sie wurden erschossen.
Flocke bekommt derweil keinen Polizeischutz. Ob ein Mensch oder ein Tier der Täter war – die Pfleger hüten Flocke wie ihre Augäpfel.
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