Tiefschnee-Abenteuer endet tödlich: Snowboarder stirbt in Lawine

Die Suche nach dem Tiefschnee-Abenteuer abseits gesicherter Pisten ist am Wochenende erneut einem Wintersportler zum Verhängnis geworden: Ein 22 Jahre alter Snowboarder starb am Unternberg.
von  Abendzeitung
In Bayerns Alpen herrscht weiterhin große Lawinengefahr.
In Bayerns Alpen herrscht weiterhin große Lawinengefahr. © dpa

RUHPOLDING/ROSENHEIM - Die Suche nach dem Tiefschnee-Abenteuer abseits gesicherter Pisten ist am Wochenende erneut einem Wintersportler zum Verhängnis geworden: Ein 22 Jahre alter Snowboarder starb am Unternberg.

Bei einer sogenannten Variantenabfahrt auf einer 40 Grad steilen Waldlichtung im Skigebiet Unternberg bei Ruhepolding wurde am Samstag ein 22 Jahre alter Snowboardfahrer von einem Schneebrett mitgerissen und gegen einen Baum geschleudert, wie die Polizei in Rosenheim berichtete. Der Verunglückte starb noch an der Unfallstelle. Ein 23-Jähriger Skifahrer wurde ebenfalls von der Lawine erfasst und erlitt schwere Verletzungen.

Zusammen mit zwei Bekannten hatten die Wintersportler trotz Lawinenwarnung die gesicherte Piste verlassen. Auf rund 1300 Meter löste sich plötzlich ein Schneebrett und riss die beiden mit. Die beiden anderen Snowboarder hatten sich bereits unterhalb des Schneebretts befunden und blieben unverletzt. Zur Bergung und Rettung der beiden Verunglückten waren 80 Helfer der Bergwacht eingesetzt. Wegen des starken Neuschnees bestand in der Region zum Unglückszeitpunkt Lawinengefahr der Stufe 3.

Großes Glück hatten am Samstag hingegen zwei Skifahrer am Arlberg in Österreich: Ein Münchner und ein Mann aus dem baden- württembergischen Ilvesheim wurden bei zwei Lawinenabgängen lebend gerettet. Wie die Polizei in Sankt Anton am Sonntag mitteilte, waren beide Männer in Gruppen abseits der markierten Pisten unterwegs. Es herrschte „erhebliche Lawinengefahr“, die dritte von fünf Warnstufen.

Sein Helm ragte noch aus dem Schnee

Gegen Mittag fuhr der 44-Jährige Münchner mit sechs Freunden in einen bis zu 45 Grad steilen Tiefschneehang ein. Während einige eine flachere Route suchten, wählte der Münchner eine steilere Spur und löste eine Lawine aus. Er konnte von seinen Freunden verletzt geborgen werden, da sein Helm noch aus dem Schnee ragte. Ganz in der Nähe des ersten Unfalls löste der 37-jährige Ilvesheimer am Nachmittag ein weiteres Schneebrett aus, als er zwischen Lawinenverbauungen geriet, die der Stabilisierung der Schneedecke dienen. Er erlitt einen Unterschenkelbruch und konnte von seiner Frau und einer Freundin aus dem Schnee befreit werden.

In Bayern starben bereits in den vergangenen Tagen mehrere Wintersportler in Lawinen. Der Lawinenwarndienst berichtete, dass in den Alpen weiterhin eine erhebliche Lawinengefahr bestehe.

(dpa)

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