Tiefbaukonzern Bauer trotz Nahost-Flaute mit mehr Gewinn

München (dpa/lby) - Der Umsatz des Tiefbaukonzerns Bauer ist mangels Aufträgen aus dem Nahen Osten im vergangenen Jahr um 5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro gesunken. Dank profitablerer Projekte aber stieg der Betriebsgewinn um 12 Prozent auf 100 Millionen Euro. Vor allem in Deutschland, China und Südostasien laufe das Geschäft, die Auftragsbücher seien voll, sagte Vorstandschef Michael Stromberg am Montag in München. Im laufenden Jahr erwarte er deutlich mehr Gewinn als die 24 Millionen Euro des vergangenen Jahres.
Der Tiefbaukonzern ist am Tunnelbau für die neue S-Bahn-Stammstrecke in München, an der Dammsanierung am Forggensee im Allgäu und an rund 500 weiteren Baustellen weltweit beteiligt. Sehr profitabel sei im vergangenen Jahr ein Kraftwerksprojekt in Bangladesch gewesen, das jetzt weitere Großaufträge nach sich ziehen könnte, sagte Stromberg. Gut laufe auch der Verkauf von Baumaschinen, vor allem in China. "Bei hochwertigen Fräsen haben wir dort 70 Prozent Marktanteil." In Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten dagegen laufe es sehr schlecht, "ein großes Projekt in Dubai wurde komplett gestrichen", eine Brunnenbohrung in Jordanien brachte hohe Verluste.
Die Urbanisierung spiele dem Schrobenhausener Tiefbaukonzern langfristig in die Karten, weil mehr Fundamente und Schächte für Hochhäuser und Verkehrsprojekte gebraucht würden, sagte Bauer. Hausaufgaben sieht er in den USA, wo der Markt gut, Bauer aber schwach aufgestellt ist. Fortschritte machte das Unternehmen beim Schuldenabbau. Stromberg hatte im November den Hauptaktionär Thomas Bauer als Vorstandschef abgelöst, der nach 34 Jahren in den Aufsichtsrat wechselte. Die Bauer AG beschäftigt 11 600 Mitarbeiter, davon 4000 in Deutschland.