Tief durchatmen: Die Luft in Nürnberg ist besser als ihr Ruf!

Umwelt-Bilanz: Trotz erhöhter Werte an Stickstoffdioxid haben wir im Städtever- gleich die Nase vorn – und bekommen keine Umweltzone.
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Nürnbergs Verkehrs-„Sorgenkind“: die Von-der-Tann-Straße. Trotz erhöhter NO2-Werte herrschen hier aber im Vergleich zu München und Stuttgart paradiesische Zustände.
Berny Meyer 4 Nürnbergs Verkehrs-„Sorgenkind“: die Von-der-Tann-Straße. Trotz erhöhter NO2-Werte herrschen hier aber im Vergleich zu München und Stuttgart paradiesische Zustände.
Nürnbergs NO2-Belastung: mitunter grenzwertig, aber kein Vergleich zu urbanen Dreckschleudern wie München, Augsburg oder Stuttgart.
Stadt Nürnberg 4 Nürnbergs NO2-Belastung: mitunter grenzwertig, aber kein Vergleich zu urbanen Dreckschleudern wie München, Augsburg oder Stuttgart.
Gibt Entwarnung: Umweltreferent Peter Pluschke (Grüne).
Stadt Nürnberg 4 Gibt Entwarnung: Umweltreferent Peter Pluschke (Grüne).
Am saubersten ist Nürnberg naturgemäß da, wo wenig Autos fahren und viel Grün vorherrscht: im Norden und Südosten der Stadt.
Stadt Nürnberg 4 Am saubersten ist Nürnberg naturgemäß da, wo wenig Autos fahren und viel Grün vorherrscht: im Norden und Südosten der Stadt.

Umwelt-Bilanz: Trotz erhöhter Werte an Stickstoffdioxid haben wir im Städtever- gleich die Nase vorn – und bekommen keine Umweltzone.

NÜRNBERG Diesmal – ausnahmsweise – die schlechte Nachricht zuerst: Die Luft in der Nürnberger Von-der-Tann-Straße entspricht nicht der eines Luftkurorts. In Sachen Stickstoffdioxid (NO2)-Belastung wurde dort die zulässige EU-Obergrenze überschritten: Statt der erlaubten 46 Mikrogramm pro Kubikmeter maß das Bayerische Landesamt für Umwelt einen Jahresmittelmittelwert von 53 Mikrogramm.

Im Vergleich zu vielen anderen Großstädten liegt Nürnberg vorne

Die gute Nachricht allerdings beruhigt: Trotz der erhöhten NO2-Werte auf der viel befahrenen Von-der-Tann-Straße dürfen die Nürnberger tief durchatmen – ihre Luft nämlich ist besser als sie mitunter riecht. Und das obwohl die vier staatlichenMessstationen an Verkehrsknotenpunkten liegen (Von-der-Tann-Straße, Äußere Bayreuther Straße, Muggenhof, Bahnhof)!

Im Vergleich zu anderen süddeutschen Großstädten – München, Augsburg und Stuttgart – hat Nürnberg im wahrsten Sinne des Wortes „die Nase vorne“: Unsere Luft trägt selbst an den verkehrsstarken Brennpunkten fast nur die Hälfte an Stickstoffdioxid wie die an der Münchner Landshuter Allee. Auch an der Messstation Stuttgart Mitte wird ein weitaus größerer Gehalt des rotbraunen, stechend chlorähnlich riechenden Gases gemessen.

Die Gründe liegen auf der Hand: „Zunächst ist Nürnberg durch seine geografische Lage dem Stuttgarter Kessel gegenüber im Vorteil“, erklärt Umweltreferent Peter Pluschke (Bündnis90/Die Grünen). Für bessere Luft sorge auch unsere weitgehend Auto-freie Altstadt. Im Gegensatz zu München gebe es zudem nur wenig Durchgangsverkehr in Zentrumsnähe.

In Nürnberg macht eine „Umweltzone“ derzeit keinen Sinn

Alles Gründe, die die Nürnberger weiter vor der Einführung einer Umweltzone – Realität in vielen deutschen Städten – bewahrt. 2005 hatte der Stadtrat ein mögliches Modell beschlossen – die Nürnberger Umweltzone würde ab dem mittleren Ring nicht-umweltschonende Autos aussperren: „Da die Von-der-Thann-Straße aber just an dieser Grenze liegt, macht die Umweltzone keinen Sinn“, räumt Pluschke ein Außerdem sei der Effekt in anderen Städten hauptsächlich „ein psychologischer“, weiß der Umwelt-Wächter.

Am saubersten ist die Nürnberger Luft übrigens da, wo man es auch vermuten würde: im grünen Norden und Südosten der Stadt.

Steffen Windschall

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