Thurn und Taxis kämpft gegen BRK-Schulden
FÜRTH - Bei der Landesversammlung des Bayerischen Roten Kreuzes in Fürth einigte sich die Hilfsorganisation erneut auf Christa Prinzessin von Thurn und Taxis als Präsidentin. Der Weg aus den Schulden geht nur über einen Sparkurs.
Das von Finanzsorgen geplagte Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist auf dem Weg aus den Schulden. „Das Sanierungskonzept für die Landesgeschäftsstelle läuft nach Plan“, sagte die am Samstag erneut in ihrem Amt bestätigte BRK-Präsidentin Christa Prinzessin von Thurn und Taxis auf der 33. Landesversammlung der Hilfsorganisation in Fürth. Sie steht dem BRK bereits seit 2003 vor. Das Sanierungskonzept war im Februar auf einer Landesversammlung beschlossen worden. „Sie ebenso wie ich wissen, dass das schwierig war und dass es immer noch einiges zu tun gibt“, sagte die BRK-Chefin. Derzeit beläuft sich die Summe an Bankverbindlichkeiten laut einer Sprecherin auf rund 28 Millionen Euro.
Kosten hätten unter anderem durch die Nichtbesetzung freigewordener Stellen sowie den Umzug der Landesgeschäftsstelle in kleinere Räume gesenkt werden können, erklärte Landesgeschäftsführer Dieter Deinert. Zudem würden alleine bis 2013 insgesamt 30 Stellen über Altersteilzeit-Regelungen abgebaut. Weitere Kostensenkungen erhofft sich das BRK durch eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der Landes- und der Bezirksebene.
Verbindlichkeiten in Höhe von 28 Millionen Euro
Zum heftigen Streit um die Finanzierung des Digitalfunks für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste in Bayern sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einer Rede vor den mehr als 400 Delegierten: „Ich bin zuversichtlich, dass wir innerhalb der nächsten vier Wochen zu einer einvernehmlichen Lösung kommen werden.“ Bei der Diskussion geht es darum, wer die Betriebskosten des Digitalfunknetzes in Höhe von rund 36 Millionen Euro jährlich übernehmen soll. „Der Digitalfunk ist notwendig – er ist richtig und unumgänglich“, erklärte Christa Prinzessin von Thurn und Taxis. Aber das BRK könne die jährlichen Kosten in Millionenhöhe nicht schultern.
Die BRK-Chefin appellierte außerdem an den Innenminister, sich gegen Überlegungen der Europäischen Union einzusetzen, die eine Ausschreibung des Rettungsdienstes in den Mitgliedsstaaten vorsehen. „Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, damit der Rettungsdienst flächendeckend erhalten bleibt und damit "billig" nicht das allein gültige Prinzip auf diesem so sensiblen Feld der Rettung wird“, sagte sie.
Das BRK beschäftigt etwa 15 000 hauptamtliche Mitarbeiter und hat darüber hinaus 140 000 ehrenamtliche Helfer. Insgesamt gehören dem Verband nach eigenen Angaben 880 000 Mitglieder an.