Thommys erstes Endspiel

Von Heesen sollte das Pokalspiel in Ahlen gewinnen, denn Fans und Umfeld sind dem Club-Trainer gegenüber nach wie vor skeptisch. Dagegen helfen nur schnelle Erfolge.
von  Abendzeitung
Er kann’s noch: Club-Trainer Thomas von Heesen gehorcht der Ball. Nun muss sich zeigen, ob er seine Profis auch im Griff hat.
Er kann’s noch: Club-Trainer Thomas von Heesen gehorcht der Ball. Nun muss sich zeigen, ob er seine Profis auch im Griff hat. © Wolfgang Zink

NÜRNBERG - Von Heesen sollte das Pokalspiel in Ahlen gewinnen, denn Fans und Umfeld sind dem Club-Trainer gegenüber nach wie vor skeptisch. Dagegen helfen nur schnelle Erfolge.

Das erste Pflichtspiel nach dem Abstieg, die Pokalpartie am Sonntag (17.30 Uhr) bei Rot-Weiß Ahlen – es ist bereits das erste „Endspiel“ für Club-Trainer Thomas von Heesen. Denn der 1. FCN steht als Top-Favorit der Zweiten Liga mächtig unter Druck. Genau wie der Coach. Von Heesen kann nur mit Siegen den verspielten Kredit bei Fans und manchen Offiziellen zurückgewinnen. Da wäre ein schnelles Pokal-Aus in Ahlen fatal – nicht nur für den von 46 auf 23 Millionen Euro abgespeckten Etat, in dem ein Weiterkommen insgeheim einkalkuliert ist.

Thommys Kampf ums Renommee und den sofortigen Wiederaufstieg ist freilich ein hartes Stück Arbeit. Vor dem letzten Test gegen FC Getafe wurde auf von Heesens Wunsch hin auf die öffentliche Vorstellung des Trainers verzichtet. Manager Martin Bader: „Mir ist einer lieber, der von morgens bis abends arbeitet, als jemand, der vor der Kurve die Welle macht.“

Manche sehen Wolf schon als neuen Coach

Nur: Eine Pleite im Wersestadion würde erneut die Kritiker auf den Plan rufen und für Unruhe sorgen. Einige Voreilige nennen schon Ex-Trainer Wolfgang Wolf als möglichen Nachfolger, sollte der Erfolg zu Saisonbeginn ausbleiben. Von Heesen stellt sich dem Druck: „Wir haben in Ahlen die absolute Chance, weiterzukommen.“ Dafür arbeitete er in den zwei Trainingslagern in Bad Wörishofen und Kaprun hart, zielstrebig und mit Spaß. Er formte dabei die Mannschaft, verbesserte das Betriebsklima, schuf klare Strukturen innerhalb des Teams. Eigentlich die Basis für eine erfolgreiche Saison.

Doch von Heesen warnt: „Wenn alle glauben, wir werden jeden in Grund und Boden spielen, wäre das der größte Fehler, den man machen kann. Vielleicht ist in Nürnberg der Anspruch so hoch. Aber der Druck ist schon immens groß.“ Und die Schonzeit für Trainer gering.

Das weiß von Heesen auch: „Es gilt, aufzusteigen. Der Weg dorthin wird genauso schwer, wie der der letztjährigen drei Aufsteiger, die auch Höhen und Tiefen durchgemacht haben, vor allem am Anfang der Saison. In Gladbach wurde nach vier Spieltagen auch schon über den Trainer diskutiert. Damit muss man in unseren Job leben, umso mehr, wenn man abgestiegen ist. Ich konzentriere mich auf die Mannschaft. Sie hat einen sehr, sehr guten Charakter. Jetzt geben wir Gas.“ M. Hertlein

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