Terror-Gefahr: Militärische Ausrüstung für Bayerns Rettungswagen

Sind Rettungskräfte in Bayern einer Terrorlage wie in Paris gewachsen? Das Innenministerium hat eine neue Richtlinie erlassen, um vorzubeugen.
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Künftig haben bayerische Rettungswagen auch Verbands-Equipment aus dem militärischen Einsatzbereich an Bord.
dpa Künftig haben bayerische Rettungswagen auch Verbands-Equipment aus dem militärischen Einsatzbereich an Bord.

Würzburg - Um auf einen Terroranschlag vorbereitet zu sein, haben Rettungswagen in Bayern künftig militärische Sanitätsausrüstung an Bord. Wie die Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN) in Würzburg mitteilte, empfiehlt das Innenministerium eine Reihe neuer Ausrüstungsgegenstände. Darunter sind unter anderem sogenannte "Tourniquets" zum schnellen Abschnüren von stark blutenden Gliedmaßen.

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"Bei einem Terroranschlag ist keine Zeit, einen stark blutenden Patienten vor Ort zu stabilisieren", erläuterte Peter Sefrin, Vorsitzender der AGBN. Grund dafür sei die Gefahr des "Zweitschlags", also etwa einer zweiten Bombe kurze Zeit nach einer ersten Explosion. Mit dem Abschnüren von Gliedmaßen werde das Prinzip "life before limb" ("Leben vor Gliedmaßen") umgesetzt.

Ein militärisches Tourniquet zum Abbinden stark blutender Wunden. Foto: Facebook/INDNAM (CC BY-SA 3.0)

Das Innenministerium in München bestätigte die neue Handlungsempfehlung für den Rettungsdienst. Die Richtlinie sei eine Reaktion auf die Anschläge von Paris und Brüssel. Die Fahrzeuge würden nach und nach ausgestattet. Nicht bestätigen wollte ein Sprecher, dass die neuen Produkte aus der Militärmedizin stammen. Er sagte nur, die Ausrüstung sei "speziell für Sprengstoffanschläge und Schussverletzungen". Die geplante gemeinsame Übung einer Terrorlage von Bundeswehr und Polizei, an der sich auch Bayern beteiligen will, hatte vor kurzem eine politische Diskussion ausgelöst.

 

Sefrin wies darauf hin, dass die Notärzte für den richtigen Einsatz der neuen Ausrüstung geschult werden müssten. Erfahrungen bei den Streitkräften hätten gezeigt, dass ein falscher Umgang mit einem "Tourniquet" zu einer stärkeren Blutung führen könne. Die Übernahme der Kosten für neue Ausrüstung und Schulungen sei mit den Krankenkassen geklärt, hieß es aus dem Ministerium.

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