Tennessee Eisenberg: Jetzt ein Fall für Karlsruhe
REGENSBURG - 2009 war der Student von zwei Polizisten erschossen worden - zwölf Kugeln trafen ihn. Die Familie möchte jetzt, dass die Schützen vor Gericht kommen und geht bis zum Bundesverfassungsgericht nach Karlsruhe.
Die Familie des 2009 bei einem Polizeieinsatz in Regensburg getöteten Studenten Tennessee Eisenberg will eine Wiederaufnahme des Verfahrens in Karlsruhe erzwingen. Wie der Rechtsanwalt Jan Bockemühl am Mittwoch in Regensburg mitteilte, haben die Eltern des Getöteten eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.
Der 24 Jahre alte Tennessee Eisenberg war am 30. April 2009 in seinem Wohnhaus im Regensburger Stadtteil Steinweg erschossen worden. Er hatte zuvor seinen Mitbewohner mit einem Messer bedroht. Bei dem folgenden Polizeieinsatz hatten die Beamten 16 Schüsse abgegeben, Eisenberg wurde von zwölf Kugeln getroffen.
Mit dem Gang nach Karlsruhe will die Familie erreichen, dass mindestens zwei der bei dem Polizeieinsatz beteiligten Beamten angeklagt werden. Im Oktober hatte das Oberlandesgericht Nürnberg einen entsprechenden Antrag der Familie Eisenberg auf Klageerzwingung bereits abgelehnt.
Mit ihrer Verfassungsbeschwerde setzen sich die Eltern gegen „eine Verletzung ihres Rechts auf effektiven Rechtsschutz“ zur Wehr, wie der Anwalt weiter mitteilte.
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