Teich leer: Wo ist Schnapp-Schildkröte "Lotti"?

Die Suche nach der Alligator-Schildkröte weiter. Der Teich ist fast trocken gelegt, Fische werden umgesiedelt und Helfer jagen im Schlamm nach "Lotti". Hier gibt's die Bilder!
von  az

Seit Montagmorgen geht die Suche nach der Alligator-Schildkröte weiter. Der Teich ist fast trocken gelegt, Fische werden umgesiedelt und Helfer jagen im Schlamm nach "Lotti". Hier gibt's die Bilder!

Irsee - Im Allgäu ist am Montag die Suche nach der Schnappschildkröte „Lotti“ fortgesetzt worden. Fünfzehn Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Irsee wollten den Schilfgürtel des Oggenrieder Weihers durchkämmen, in dem das bissige Reptil vermutet wird, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es handle sich um eine Fläche von knapp einem Hektar.

 

Die Feuerwehrmänner rückten in vollständiger Montur mit Stiefeln mit einem Schnittschutz an.Außerdem wollten sie den Schilf mit zweieinhalb Meter langen Stielen durchsuchen, um Abstand von „Lotti“ halten zu können. „Die Schildkröte ist ziemlich angriffslustig“, begründete der Feuerwehrsprecher die Schutzmaßnahmen. Falls „Lotti“ gefunden und gefangen werde, werde sie in die Reptilien-Auffangstation nach München gebracht.

Die vermutlich ausgesetzte Schildkröte hatte einem in dem Weiher badenden Jungen die Achillessehne zweimal durchgebissen. Bei der Jagd nach „Lotti“ geht die Gemeinde Irsee rigoros vor: Nachdem alle Fische abgefischt waren, wurde der im Sommer täglich von hunderten Badegästen genutzte Weiher komplett entleert. Das beliebte Badegewässer soll solange leer bleiben, bis das Tier gefunden wurde.

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Die Gemeinde setzte inzwischen zudem 1000 Euro Belohnung für Hinweise zum Fund der Schildkröte aus. Die Feuerwehr zeigte sich zudem zunehmend genervt von der Schildkröte. „Wir hoffen, dass der Rummel bald aufhört. Wir haben ja auch unsere Arbeit zu machen“, sagte der Sprecher. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr nahmen zum Teil extra Urlaub, um bei der Suche helfen zu können.

"Lotti“ reiht sich ein in eine lange Tradition von Sommerloch-Tieren. Bereits vor acht Jahren gab es einmal am bayerischen Eichsee eine Schnappschildkröte, die nach dem Biss in den Finger eines Jugendlichen „Schnappi“ getauft wurde. Vor zwei Jahren sorgte wochenlang ebenfalls in Bayern die Jagd nach der Kuh „Yvonne“ für bundesweites Aufsehen – das Tier hatte sich in einen Wald abgesetzt. Und manchen ist auch noch der Kaimann „Sammy“ in Erinnerung, der seinem Besitzer vor 19 Jahren an einem Baggersee bei Dormagen entfleucht war und danach aufwändig gesucht wurde.

 

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