Tegernsee statt Gardasee: Staubilanz im Corona-Jahr

München - Der ADAC hat eine Studie zu Staus im vergangenen Jahr veröffentlicht. Das Positive: Wegen der Corona-Pandemie war es insgesamt ruhiger auf Bayerns Straßen. Das große Aber: An bestimmten Stellen staute sich der Verkehr trotzdem immer wieder kilometerlang.
Nach Angaben des Automobilclubs wurden 2020 bundesweit 513.500 Staus gezählt. 28 Prozent weniger als im Jahr 2019. Die Zahl der Staukilometer habe sich um 52 Prozent reduziert, rechnet der ADAC vor. Allein in Bayern wurden 72.419 Behinderungen mit einer Gesamtlänge von 105.876 Kilometern gemeldet.
A3 in Bayern ist der Stau-Spitzenreiter
Auf dem ersten Platz der Stau-Autobahnen in Deutschland bleibt laut ADAC die A3 auf dem Abschnitt zwischen Passau und Regensburg. Autofahrer brauchen hier besonders viel Geduld. Dort kam es 2020 zu 1.206 Stunden verkehrsbedingten Verzögerungen. Als Grund gibt der Automobilclub die Grenzkontrollen und die Corona-Teststationen an.
"Das Verkehrsgeschehen hat sich dahingehend verändert, dass coronabedingt weiter entfernte Ziele, wie beispielsweise der Gardasee oder die Mittelmeer-Region, nicht mehr angesteuert wurden, dafür jedoch die bayerischen Naherholungsgebiete umso mehr", erklärt ein Sprecher des ADAC. Dieser Trend werde sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Das bedeutet: Auch heuer wird es sich auf Strecken in Bayern in Richtung beliebter Urlaubs- und Ausflugsziele stauen.
Die schlimmsten Staus in Bayern gab es im vergangenen Jahr auf der A9 zwischen München und Nürnberg. Am 8. Februar 2020 ging auf 26 Kilometern zwischen Langenbruck und Allershausen nichts mehr. Rekord. Auch ab Neufahrn und Garching-Nord waren kilometerlange Staus keine Seltenheit.