Tegernsee: Hunde-Sitterin gibt Golden Retriever nicht mehr zurück

Rottach - Es ist ein Albtraum für jeden Hundebesitzer – und für Mirjam Fuchs ist er derzeit Realität. Ende Mai hat die 49-Jährige aus Solingen ihre siebenjährige Hündin Martha in Pflege gegeben – doch die Rottacherin, zu der sie den Golden Retriever gibt, rückt die Hündin jetzt einfach nicht mehr raus, erzählt Fuchs.
"Vereinbart waren 14 Tage", sagt Fuchs der AZ. Die Frau, die am Tegernsee wohnt, sei eine Freundin, sagt sie, sie kennen sich schon 14 Jahre. "Ich habe meinen Hund nicht einfach und leichtfertig abgegeben", sagt die Hundezüchterin, sie sagt es mehrere Male. Sie dachte, dass sie die Familienhündin, die sie mit einem halben Jahr bekommen hat, in vertrauensvolle Hände gibt. Eigentlich hätte die Sitterin Martha zurück nach Solingen bringen sollen. Doch das passiert nicht. Eine Erklärung erhält Fuchs nicht, nur ein paar Nachrichten, in denen steht, dass sie nicht kämen und die Besitzerin sich den Weg sparen könne.
Sie hat Anzeige erstattet, doch die Polizei kann wenig tun
Doch daran denkt sie nicht. Trotz Berufstätigkeit setzt sie sich ins Auto und fährt die 670 Kilometer bis zum Tegernsee, um ihren Hund zurückzuholen. Doch als sie an der Tür klingelt, macht niemand auf. Fuchs erstattet Strafanzeige bei der Polizei in Bad Wiessee, wegen Unterschlagung. Doch die Beamten können nicht viel tun. Entführung gibt es bei Hunden nicht, sie gelten vor dem Gesetz als Sache.
"Ich weiß, dass die Gesetze so sind", sagt Fuchs. "Die Frage ist aber, ob das richtig ist. Da müsste es Sonderregelungen geben". Fuchs hat auf Herausgabe geklagt. Nun ist die Staatsanwaltschaft zuständig. Seit Mitte Juni weiß die Züchterin nicht, wie es Martha geht.
Das Spezialfutter für den Hund dürfte aufgebraucht sein
Die Hündin sei Allergikerin, vertrage nur spezielles Futter. Für die Zeit der Pflege habe sie das Spezialfutter mitgeschickt, doch das dürfte längst aufgebraucht sein. Die Sitterin habe keine Erfahrung und das Futter könne man nicht überall kaufen. "Wenn Martha das nicht bekommt, wird es ihr bald nicht mehr gut gehen", sagt Fuchs. Sie hat deswegen Angst, dass ihrer Hündin etwas passiert.
Zurzeit stehe sie nicht in Kontakt mit der Frau vom Tegernsee. Auch auf eine Anfrage der AZ zu den Vorwürfen äußert sich die vermeintliche Hunde-Diebin aus Rottach-Egern nicht. Fuchs muss nun warten. Was sie sich wünscht ist aber klar: "Es ist meine Hündin, ich liebe sie und will, dass sie wieder zurückkommt."