Teenie-Star Wilson Gonzales als Zeuge vor Gericht

Sein Onkel und Manager Ingo Robin (41) war angeklagt, weil er bei der „Bravo Super Show“ eine Frau belästigte – der Neffe filmte es.
von  Abendzeitung

Sein Onkel und Manager Ingo Robin (41) war angeklagt, weil er bei der „Bravo Super Show“ eine Frau belästigte – der Neffe filmte es.

NÜRNBERG Er ist ein Teenie-Star, feiert als Schauspieler („Die wilden Kerle“) und als Sänger mit Bruder Jimi Blue (16) Riesenerfolge. Gestern musste Wilson Gonzales Ochsenknecht (18) als Zeuge vor dem Nürnberger Amtsgericht aussagen, weil sich sein Onkel und Manager Ingo W. (41, Künstlername Ingo Robin) bei der „Bravo Super Show“ in der Nürnberger Arena danebenbenahm. Wegen Nötigung und Beleidigung war der Playboy-Fotograf gestern angeklagt.

So soll er eine hübsche Bravo-Redakteurin (30) hinter den Kulissen in den Schwitzkasten genommen und geäußert haben: „Warum nehmen wir die hier nicht mit? Die passt doch ganz gut zu mir.“ Doch der Hüne (1,90 Meter) machte nur Angaben zur Person: ledig, zwei Töchter (14 und 16), monatliches Einkommen bis zu 10000 Euro.

Dafür schilderte die Redakteure (1,70 Meter) das „sehr unangenehme“ Treffen. „Ich kannte ihn ja gar nicht“. Nach Rücksprache mit ihrer Chefin habe sie ihn angezeigt. Richterin Heidi Dünisch ließ die Szene nachstellen. Die Zeugin legte der Wachtmeisterin einen Arm um den Hals, drehte ihren Kopf herum. Nach fünf Sekunden hatte die Frau sich wieder befreit.

„So benimmt man sich nicht als Mann“ fand die Richterin

Zeuge des Vorfalls war Wilson Gonzales Ochsenknecht, der mit seiner Band in der Bravo-Show auftrat. „Bei der Polizei gab er an, dass es den Vorfall gar nicht gab“, so Dünisch. Darauf ermittelte die Justiz kurz gegen ihn wegen versuchter Strafvereitelung.

Was tatsächlich am 3. Mai 2008 um 14.30 Uhr geschah, zeigten DVD-Aufnahmen, die Ingo Robin vorlegte („Ich habe sie Monate danach zufällig gefunden“). Gemacht hatte sie Neffe Wilson Gonzales. „Das wusste ich gar nicht mehr“, erklärte der schlaksige, 1,90 Meter große Teenie-Schwarm. „Ich fand’s so unbedeutend.“

Zu sehen war, wie Ingo Robin die Frau unter Schmeicheleien um den Hals fasst. „Tja“, lächelte die Zeugin – und eilte davon. „So benimmt man sich nicht als Mann“ fand die Richterin. „Aber strafbar ist es nicht.“ Deshalb Freispruch.

Überglücklich umarmte da Ingo Robin seinen Neffen. Denn der Fotograf stand zum 14. Mal vor Gericht – meist wegen Körperverletzung. Er hat noch eine zweijährige Bewährungsstrafe offen. Die wäre bei erneuter Verurteilung widerrufen worden. Und was Knast bedeutet, weiß er. cis

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