Technik aus Nürnberg – Strom für Shenzhen

Die neue Siemens-Anlage transportiert Energie über 1400 Kilometer
von  Abendzeitung
In dieser eigens neugebauten, riesigen Halle an der Katzwanger Straße werden die Trafos für die HGÜ-Leitungen getestet.
In dieser eigens neugebauten, riesigen Halle an der Katzwanger Straße werden die Trafos für die HGÜ-Leitungen getestet. © Berny Meyer

Die neue Siemens-Anlage transportiert Energie über 1400 Kilometer

NÜRNBERG/SHENZHEN Modernste Technik aus Nürnberg sorgt ab sofort dafür, dass in der chinesischen Mega-City und Partnerstadt Shenzhen die Millionen von Lichtern nicht ausgehen: Siemens und der Energieversorger China Southern Power Grid haben den ersten Teil ihrer Hochspannungs-Gleichstromverbindung (HGÜ) zwischen dem Fluss Yunnan und der Provinz Guangdong in Betrieb genommen. Die Kernkomponenten, riesige 800-Kilovolt-Transformatoren, wurden im Nürnberger Trafo-Werk an der Katzwanger Straße gebaut.

Es ist eine Anlage der Superlative: Mit einer Übertragungsleistung von 5000 Megawatt und einer zu überbrückenden Distanz von 1400 Kilometern ist sie die leistungsstärkste HGÜ-Anlage der Welt. Und sie ist die weltweit erste HGÜ-Verbindung, die mit einer Gleichspannung von 800 Kilovolt arbeitet. Damit werden die Übertragungsverluste weiter minimiert. Bisher waren 600 Kilovolt die Obergrenze.

Hintergrund: Durch die Siemens-Technik kann die energiehungrige Industrieregion des Perlfluss-Deltas mit den boomenden Städten Shenzhen und Guangzhou mit Strom versorgt werden, der umweltfreundlich von mehreren Wasserkraftwerken am Fluss Yunnan produziert wird. Durch die Siemens-Anlage können so pro Jahr 30 Megatonnen des klimaschädlichen CO2 vermieden werden, die sonst von konventionellen Kraftwerken in der Provinz Guangdong produziert worden wären. Der zweite Teil der HGÜ-Anlage soll Mitte 2010 in Betrieb gehen.

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