TeamBank-Chef Graband: Gegen Horror-Szenarien
Nürnberger Geldhaus will auch in der Krise stärker wachsen als die Konkurrenz
NÜRNBERG „Es freut mich, dass Sie auch über so kleine Beträge berichten“, witzelte TeamBank-Chef Theophil Graband bei der Vorstellung der Bilanz – angesichts der Milliarden-Summen, mit denen derzeit in der Krise jongliert wird. Er meinte damit den Gewinn vor Steuern von 39 Millionen Euro, den das Nürnberger Geldhaus im Jahr 2008 erwirtschaftet hat – fast doppelt so viel wie prognostiziert. „Das war ein gutes Jahr, und wir gehen gestärkt ins Jahr 2009“, so Graband.
Der Bank-Boss wandte sich gegen Horror-Szenarien über die wirtschaftliche Entwicklung: „Man darf nicht alles schlecht reden, aber man muss vorbereitet sein.“ Die auf Konsumenten-Kredite spezialisierte Bank hat drei Szenarien entworfen: Den „Best Case“ mit einem um maximal 2,5 Prozent schrumpfenden Wachstum, den „Normalfall“ (bis -4,5 Prozent) und die „Pessimistische Annahme“ (bis -7 Prozent). Alle Szenarien seien verkraftbar, betonte Graband.
Keine Zunahme der Komplett-Ausfälle bei Krediten
Aktuell hat er noch keine Zunahme der Komplett-Ausfälle bei Krediten registriert, dennoch hat die TeamBank im 1.Quartal 2009 die Risiko-Vorsorge erhöht. Angesichts verbreiteter Kurzarbeit und steigender Arbeitslosigkeit bereitet man sich auch darauf vor, verstärkt Kreditkunden mit Rückzahlungs-Schwierigkeiten zu beraten.
Hauptprodukt der TeamBank (1025 Mitarbeiter) ist der Konsumenten-Kredit „easyCredit“, der im Verbund der Genossenschafts-Banken vertrieben wird. Im letzten Jahr konnte die TeamBank ihren Kundenstamm um acht Prozent auf 443000 steigern – allein im ersten Quartal 2009 kamen nochmal 16000 Kunden dazu (plus vier Prozent). Kein Wunder, dass die Bank auch heuer stärker als der Gesamtmarkt wachsen will. venne
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