Tatverdächtiger im Rosenheimer „Rosenmord“ gefasst
ROSENHEIM - Kommissar Zufall half mit: Ein Polizeibeamter hat in seiner Freizeit das Auto des dringend Tatverdächtigen im jüngsten Mordfall von Rosenheim gesehen und den Ehemann des Opfers ungehindert festgenommen. Der 55-Jährige soll seine Frau umgebracht haben.
Die fast zweiwöchige Flucht von Ralf M. (55) endete auf einem Parkplatz zwischen Prien und Riedering. Ein Polizist, der privat und unbewaffnet unterwegs war, nahm den gesuchten mutmaßlichen Mörder fest - noch bevor seine Kollegen eintrafen, die er per Handy alarmiert hatte. Dem Beamten, der in Holzkirchen arbeitet, war der blaue Opel Meriva mit dem Kennzeichen RO-RA 789 aufgefallen. NurwenigeMinuten zuvor hatte sich auch ein Autofahrer gemeldet, der den Wagen bei Frasdorf gesehen hatte
Ralf M. ist dringend verdächtig, seine Frau (51) in der Badewanne der gemeinsamen Wohnung ertränkt zu haben. Anschließend soll er den Leichnam im gemeinsamen Ehebett aufgebahrt haben - inmitten von roten Rosen. Nach der Tat flüchtete er. Bei der Polizei ging wenig später ein Brief ein, den Ralf M. in Regensburg aufgegeben hatte. Darin kündigte der 55-Jährige seinen Suizid an
Die Polizei gründete eine 41-köpfige Sonderkommission, fahndete bundesweit nach ihm. Am Mittwoch war der Fall auch Thema in der Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Am Tag danach überschlugen sich die Ereignisse.
Ralf M. wurde nach seiner Festnahme nach Rosenheim gebracht und bis in die Abendstunden vernommen. Ob er den Mord an seiner Frau gestanden hat oder sich zum Motiv äußerte, wurde gestern nicht bekannt.
Die Ehepaar hatte auch zusammen gearbeitet. In einer gemeinsamen Praxis boten sie alternative Entspannungstherapien an. job