Tatjana Gsell: Sie prozessiert gegen ihren Mieter!
Villa in Erlenstegen: Die Busenmacher-Witwe probierte schon mehrfach, das Vertragsverhältnis wegen angeblichen Eigenbedarfs zu beenden.
NÜRNBERG Freunde werden Tatjana Gsell (37), Witwe des gewaltsam ums Leben gekommenen Schönheitschirurgen Franz Gsell (†76), und die Nürnberger Justiz wohl nicht mehr werden. Gestern erlebte die schrille Blondine die nächste Abfuhr im Sitzungssaal. Es ging wieder einmal um ihr gespanntes Verhältnis zu Raimund K., dem Mieter der Privaträume in ihrer Villa, den sie unbedingt vor die Türe setzen will.
Drei Versuche, gegen den Geschäftsmann eine fristlose Kündigung gerichtlich durchzusetzen, scheiterten kläglich. Und auch der neuerliche Anlauf, ihn ohne Einhaltung von Fristen hinauszuwerfen, hat keine Aussicht auf Erfolg. Das machte die Richterin der Zivilkammer in der gestrigen Verhandlung schnell klar. Jetzt soll geprüft werden, ob für eine normale Kündigung des Mietverhältnisses Gründe vorhanden sind.
Diesmal probierte sie es mit einem neuen Dreh
Gsell, die zum Termin selbst nicht erschien, probierte schon mehrfach, das Mietverhältnis wegen angeblichen Eigenbedarfs zu beenden. Doch dieser Weg war von vornherein zum Scheitern verurteilt. „Sie selbst“, so Raimund K. zur AZ, „hat eine schriftliche Vereinbarung unterschrieben, wonach sie in den nächsten fünf Jahren keinen Eigenbedarf anmelden wird.“
Als die finanziell schwer abgestürzte „Busenmacher-Witwe“ damit nicht durchkam, zeigte sie ihren Mieter wegen Diebstahls eines Klaviers an. Der wundert sich: „Das Klavier steht doch seit Jahren in meiner Wohnung – und Frau Gsell weiß es genau. Wer soll da was geklaut haben?“ So sah es auch der Staatsanwalt – und stelle das Verfahren kurzerhand ein.
Diesmal probierte es Tatjana Gsell mit einem neuen Dreh, um eine fristlose Kündigung durchzusetzen. Ihren Anwalt ließ sie argumentieren, dass Kürzungen der Miete, die der Geschäftsmann vorgenommen habe, nicht rechtens seien. Doch der macht eine Gegenrechnung auf: „Ich habe schon unzählige Reparaturen aus eigener Tasche bezahlt und mindestens 50.000 Euro in das Haus gesteckt.“ Die Mietkürzungen, davon ist er überzeugt, sind angebracht.
Von dem Geld sieht die hochverschuldete Witwe eh nichts. Die Miete fließt direkt an das Finanzamt, das noch rund 400.000 Euro von Tatjana bekommt. Insgesamt ist die Villa mit fast zwei Millionen Euro belastet. H. Reister