Tankstelle fliegt in die Luft
Bei der Explosion einer Autobahn-Tankstelle nahe Bad Reichenhall wird ein Münchner 50 Meter durch Luft geschleudert. Der Mann ist sofort tot.
PIDING Er hatte das schon zig Mal gemacht. Deckel aufmachen, alle ablösbaren Rückstände, Bodensatz und Wasser aus dem Inneren entfernen, Tank ausgraben und entsorgen. Doch dieses Mal muss der 35-jähriger Münchner bei den Abbrucharbeiten an einer stillgelegten Autobahn-Tankstelle nahe Bad Reichenhall einen tödlichen Fehler gemacht haben, der zur Explosion führte. Fast 50 Meter wurde der Arbeiter dadurch bis auf die Autobahn München-Salzburg geschleudert. Er war sofort tot.
Bereits seit Herbst war die grenznahe Aral-Tankstelle in der Nähe des 5000-Seelen-Ortes Piding nicht mehr in Betrieb. Nun sollte sie endgültig abgerissen werden. Schon am frühen Morgen hatten die fünf Arbeiter aus München mit den Abbrucharbeiten begonnen. Insgesamt mussten 17 Treibstofftanks entfernt und entsorgt werden, drei waren schon ausgegraben.
Offenbar Gasleitung beschädigt
Dann kam der vierte – und das Unglück: Offensichtlich hatte der Münchner, nach ersten Erkenntnissen der Polizei, eine Gasleitung beschädigt durch die beim Öffnen des Tankdeckels die Explosion ausgelöst wurde. Der Mann wurde dadurch durch die Luft geschleudert und kam erst auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite auf. Seine vier Kollegen kamen mit einem Schock davon.
Mehrere Stunden war die Autobahn danach in beiden Richtungen gesperrt, da die Gefahr von weiteren Explosion bestand. Es bildeten sich Kilometer lange Staus, durch die es zu einem weiteren Unfall kam. Ein Fahrzeuginsasse wurde in seinem Auto eingeklemmt. Erst am Nachmittag waren die Fahrbahnen wieder frei.
Daniel Aschoff