Tanja (19) ist Deutschlands beste Auszubildende!
Mit einem traumhaften Ballkleid wurde die junge Fürtherin zur Königin des Schneider-Handwerks.
FÜRTH Kissinger, Schickedanz, Grundig, Heißmann, Hack – die Liste Fürther Honoratioren wurde im September um einen Namen länger. Und dabei jünger – und attraktiver: Tanja Raab sei Dank!
Die 19-Jährige ist die beste Auszubildende im deutschen Schneiderhandwerk! Sie räumte beim alljährlichen Innungstreffen in Dresden groß ab: Ihr Ballkleid wurde nicht nur mit dem Standespreis „Goldener Seidenfaden“ ausgezeichnet. Sondern auch mit dem begehrten Wanderpokal eines schottischen Stoffproduzenten bedacht.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe“, sagt Tanja immer noch sichtlich bewegt. Nur zwei Tage vor dem Wettbewerb wurde sie mit ihrem Kleid, einem opulenten Traum in gelb-orange, fertig. Sie selbst führte das wertvolle Stück auf dem Dresdner Catwalk unter den Augen einer kritischen Jury spazieren – und setzte sich letztendlich gegen ein Dutzend Kokurrenten durch.
Tanjas Chefin Helga Koch ist stolz auf ihre Auszubildende: „Ich habe sie ermutigt, an dem Wettbewerb teilzunehmen“, berichtet sie. Das Kleid fertigte Tanja allerdings in 150 Arbeitsstunden zu Hause, und nicht in der Werkstatt der Maßschneiderei Koch-Zessin in der Turnstraße. Dafür ziert es jetzt dort die Auslage, gemeinsam mit dem „Goldenen Seidenfaden“ und der Trophäe aus Schottland.
Das gute Stück mutet an wie ein Blumenmeer: 400 stilisierte Blüten — ein bis 30 Zentimeter groß — fügen sich zum großen Ganzen. Obwohl die Materialkosten „nur“ bei etwa 150 Euro liegen, ist das aufwändig gestaltete Ballkleid gut und gerne das Zehnfache wert. Ob es jemand kaufen wird, ist allerdings fraglich – schließlich musste es Tanja, klein und zierlich, auf die eigene Größe maßschneidern.
Wie viele große Kinder der Kleeblattstadt wird Tanja übrigens bald ihre Heimat verlassen – für eine Zusatzausbildung in den Wiener Theaterwerkstätten. Zum Ruhme Fürths in der Welt.StW