Talente-Lieferant Fürth

FÜRTH - Drei aktuelle Nationalspieler verdienten sich ihre ersten Meriten beim Kleeblatt – und ein Meistertrainer war auch schon da. Ist Sami Allagui, Liebling von Ex-Trainer Bruno Labbadia der nächste, der den Sprung in die Beletage schafft?
Das Kleeblatt ist der Talentschuppen der Bundesliga. Letzte Saison schafften Martin Lanig (VfB Stuttgart) und Daniel Adlung (VfL Wolfsburg) den Sprung in die Beletage. Und auch jetzt gibt es wieder einen, der bei einigen Erstligisten auf dem Zettel steht - Sami Allagui. Seine Referenz: zehn Treffer in elf Spielen. Jung, torgefährlich, in Deutschland geboren. Eigenschaften, die besonders bei Bruno Labbadia in Leverkusen gefragt sind. Er kennt den 22-jährigen Deutsch-Tunesier, hat ihn letzte Saison für die SpVgg verpflichtet. Bislang, sagt Sami, „hat er mich noch nicht angerufen.“ Aber das kann ja noch kommen. Auch wenn für SpVgg-Präsident Helmut Hack Allagui „unverkäuflich“ ist, in Brunos Werkself würde er gut passen. Und, der in Leverkusen unzufriedene Theofanis Gekas plant schon im Winter entweder zum VfL Bochum oder in seine griechische Heimat zurückzukehren. Allagui wäre dann nur einer von vielen, die Fürth in Richtung Bundesliga verlassen haben.
TOR
Matthias Hain.Von November 1999 bis Juli 2000 stand der aktuelle St. Pauli-Keeper im Fürther Tor. Danach wechselte er ablösefrei nach Bielefeld, wo er acht Jahre lang erfolgreich spielte.
ABWEHR
Eine stattliche Kette mit Bielefelds Andre Mijatovic (2005-2007 in Fürth, 700 000 Euro Ablöse), der heutige Duisburger und Ex-HSVler Björn Schlicke (2001-2003, 950 000 Euro), Gladbachs Thomas Kleine (2003-2007, ablösefrei) und mit Schalkes Heiko Westermann (2002-2005, 700 000 Euro) sogar ein aktueller Nationalspieler. Im Fall Westermann ist Hack besonders zufrieden: „Wenn Schalke Erfolg hat, profitieren wir auch noch ein wenig davon.“
MITTELFELD
Mit Bochums Danny Fuchs (2003-2007, ablösefrei), Gladbachs Sascha Rösler (2002-2005, ablösefrei) und als Spielmacher der letzte Saison zum VfB Stuttgart gewechselte Martin Lanig (2006-2008, 500 000 Euro) gut bestückt. Zudem auf rechts Stuttgarts Roberto Hilbert, (2004-2006, 1,3 Millionen Euro), der auch schon fünf Länderspiele auf seinem Konto hat.
ANGRIFF
Auch hier findet sich ein Nationalspieler. Allerdings steht Frankfurts Ioannis Amanatidis (von Januar 2001-2002 vom VfB Stuttgart ausgeliehen) bei Otto Rehhagels Griechen im Aufgebot. Zudem Neu-Cluberer Christian Eigler (2003-2006 in Fürth), der damals für eine Million Euro nach Bielefeld ging. In Fürth war der Schwabacher 2006 mit 18 Treffern Top-Torjäger der Zweiten Liga.
TRAINER
Für den Platz auf dem Chefsessel gibt es gleich zwei Hochkaräter, die allerdings in Fürth nicht gerade den besten Abgang hingelegt haben. Stuttgarts Meistertrainer Armin Veh wurde 1997 nach 15 Monaten gefeuert. Und Bruno Labbadia, der nach seiner Blitz-Flucht aus Fürth jetzt mit Bayer Leverkusen Platz zwei in der Bundesliga belegt. Keine Frage, mit der Mannschaft der Verflossenen wäre Fürth Aufstiegsanwärter Nummer eins. Krischan Kaufmann