Tag der Donau: Europafluss und Unglücksquell

Heute ist internationaler Tag der Donau: Sie verbindet zehn Länder miteinander. Für viele gehört sie zum Alltag - doch was macht diese Wasserstraße so besonders?
Sophie Rohrmeier |
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So sieht die Donau von oben aus, wie dieses Luftbild nahe Aholfing (Landkreis Straubing-Bogen) zeigt.
Armin Weigel/dpa So sieht die Donau von oben aus, wie dieses Luftbild nahe Aholfing (Landkreis Straubing-Bogen) zeigt.

Donaublau oder Donaubraun - wie der Strom auch schimmert, er zieht viele Menschen in seinen Bann. Der Natur wegen und dank der prächtigen Städte an seinen Ufern. Die EU und 13 Länder beschlossen, die Donau zu schützen.

Das Übereinkommen ist seit 1998 in Kraft, zur Feier gibt es den internationalen Donau-Tag am 29. Juni. Was bringt dieser Fluss den Menschen, die an ihm wohnen oder ihn befahren? Neun Antworten:

Europafluss

 Auf ihrem Weg vom Schwarzwald ins Schwarze Meer durchfließt die Donau zehn Länder: Deutschland, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine. Die Quelle liegt bei Donaueschingen. Nach 193 Kilometern verlässt der Fluss Baden-Württemberg und fließt weiter durch Bayern in Richtung Österreich. Mit rund 2850 Kilometer Länge ist die Donau nach der Wolga der zweitlängste Fluss Europas.

Förderraum

 Der Eiserne Vorhang trennte die Länder an der Donau für lange Zeit. Inzwischen wollen sie verstärkt zusammenarbeiten - zum Beispiel bei Energie, Verkehr oder Forschung. Eine EU-Strategie für den Donauraum soll seit 2011 dabei helfen. Aber noch immer sind die Lebensbedingungen in den verschiedenen Staaten sehr unterschiedlich.

Handelsweg

 Der Rhein-Main-Donau-Kanal, 1992 eröffnet, schuf mit 16 Schleusen erstmals eine Verbindung von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer; eine Gesamthöhe von 243 Metern wird überwunden. 4,7 Milliarden D-Mark kostete der Bau des rund 170 Kilometer langen Kanals.

Lebensraum

 Als besonders artenreicher Höhepunkt innerhalb des Donausystems in Deutschland gilt das Isarmündungsgebiet. Aber auch an anderen Stellen feiern Naturliebhaber die Arten- und Lebensraumvielfalt des Flusses. Doch die dafür wichtige Dynamik der Donau wurde in den letzten 200 Jahren gezähmt, wie der Bund Naturschutz beklagt. Die Artenvielfalt und die donautypischen Lebensraumkomplexe gingen zurück, auch weil der Flusslauf reguliert wird, Deiche auf- und die Schifffahrt ausgebaut werden. Die Donau müsse wieder ein "blau-grünes Band" werden, fordern Naturschützer.

Touristenziel

Für Kreuzfahrten und kürzere Ausflüge sind auch Touristenschiffe auf der Donau sehr beliebt. Das wiederum gefällt nicht allen Menschen in den Zielstädten. Immer wieder klagen manche Anwohner über Touristenmassen - gerade in der Hochsaison.

Energiequelle

Auch mit zahlreichen Staustufen und Kraftwerken schafft die Donau großen Wert. Denn das Wasser der Donau liefert nicht nur vielen Menschen Trinkwasser. Donau-Anrainer können aus den Wasserkraftwerken auch Energie ziehen.

Hochwassergefahr

 Immer wieder bringt die Donau fürchterlich viel Wasser. Fluten zerstören Häuser und damit auch Leben. Zum Beispiel im Jahr 2013: In Passau betrug der Donau-Wasserstand 12,50 Meter - 30 Zentimeter mehr als beim Jahrhunderthochwasser von 1954. Normal für die Jahreszeit sind bis zu 4,50 Meter.

Weinbaugebiet

Winzig ist das bayerische Weinbaugebiet an den Donauhängen bei Regensburg. Nur auf sechs Hektar werden dort Rebstöcke gehegt. Auch in Ungarn oder Österreich, an sonnigen Hanglagen im Donauabschnitt Wachau, wird Wein angebaut.

Unglücksort

 Immer wieder ertrinken in der Donau Menschen. Andere werden ertränkt - wie Agnes Bernauer, Geliebte des bayerischen Herzogs Albrecht III. Die nicht standesgemäße Verbindung brachte Streit zwischen Albrecht und seinem Vater Ernst, der Agnes 1435 von einer Brücke stürzen ließ. Daran erinnern die Straubinger - denn in der Nähe der niederbayerischen Stadt wurde sie ertränkt - alle vier Jahre mit ihren Agnes-Bernauer-Festspielen.

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