Tätlichkeit im Test - Sperre für Kapitän Wolf?

FCN-Abwehrchef Opfer und Täter beim 3:0 gegen Bohemians Prag: Revanche nach Kopfstoß. Schiri Achmüller schickt jetzt einen Sonderbericht an den DFB.
von  Abendzeitung
Tätlichkeit im Test: Kapitän Andreas Wolf droht Sperre.
Tätlichkeit im Test: Kapitän Andreas Wolf droht Sperre. © JüRa/Zink

FCN-Abwehrchef Opfer und Täter beim 3:0 gegen Bohemians Prag: Revanche nach Kopfstoß. Schiri Achmüller schickt jetzt einen Sonderbericht an den DFB.

NÜRNBERG Wortlos stapfte Club-Trainer Michael Oenning am Freitagabend an den Journalisten vorbei. Wohl nicht nur, weil er „Testspiele generell nicht kommentieren will“. Auch der 43-Jährige weiß, dass seinem Kapitän Andreas Wolf nach dem 3:0 (0:0)-Sieg durch Tore von Albert Bunjaku, Marek Mintal (Strafstoß) und Christian Eigler gegen Bohemians Prag vor 600 Zuschauern am Valznerweiher massiver Ärger drohen könnte. Grund: Der Abwehrchef sah vom alles andere als konsequenten Schiedsrichter Marco Achmüller (Bad Füssing) in Minute 43 nach einer Tätlichkeit die Rote Karte.

Wolf: Oper und Täter

Keine Frage: Wolf war Täter – aber auch Opfer. Bohemians Lukas Hartig hatte ihn im Club-Strafraum äußerst rüde beinahe die Knochen gebrochen. Schon das hätte für Rot gegen den Prager gereicht. Als sich Sekundenbruchteile später Wolf und sein in Grün-Weiß gekleideter Kontrahent Stirn an Stirn die Meinung geigten, war es Hartig, der mit einem Kopfstoß weiter provozierte. Andreas, kein Kind von Traurigkeit, ging der Gaul endgültig durch. Ebenfalls per Kopfstoß versetzte er dem hernach nur gelbverwarnten Tschechen den K.o. – Platzwunde am Auge.

„Ich hoffe nicht, dass bei der Geschichte etwas Böses für uns herauskommt“, schwant auch Torhüter Raphael Schäfer Ungemach. Für eine Tätlichkeit in einem Testspiel während der letzten Winterpause waren der Ex-Hamburger Ivica Olic und Hoffenheims Carlos Eduardo vom DFB für je zwei Erstliga- und drei Freundschaftsspiele gesperrt worden – obwohl die Partie im Rahmen eines Trainingslagers in Spanien ausgetragen worden war. Wolfs Ex-Kollege Marek Nikl, Stammkraft bei den Bohemians: „Das war eine dumme Aktion von ihm.“ Eine sehr einseitige Beurteilung.

Fans wollten auf Schiri losgehen

In Unterzahl lief es beim Club dann allerdings deutlich besser als im ersten Akt. Stabile Abwehr, flüssige Kombinationen, gefälliger Aufbau und drei Tore. Wobei vor Mintals verwandeltem Elfmeter ausgerechnet Nikl Bunjaku gefällt hatte. Und Schiri Achmüller? Der war heilfroh, dass sich einige Club-Mitarbeiter um ihn nach Spielschluss kümmerten. Die Stimmung unter den Zuschauern war alles andere als angenehm für den Pfeifenmann. MaC, kk

So spielte der Club: Schäfer (66. Brunnhübner) – Judt, Wolf, Maroh, Pinola – Mnari (46. Kluge) – Risse (46. Bunjaku), Mintal, Broich (46. Bieler), Gündogan (46. Gygax) – Choupo-Moting (46. Eigler).

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