Täter und Opfer aus der Kickbox-Szene
Das Motiv des 45-jährigen Mannes, der in Ingolstadt einen Boxpromoter (50) tötete, war vermutlich Rache
Ingolstadt - Als Ärzte und Polizisten am Dienstagmorgen die Leiche des 50-jährigen Mario W. in Ingolstadt auf dem Gehweg liegen sahen, vermuteten sie, dass der Täter, der in unmittelbarer Nähe stand, seinem Kontrahenten ins Gesicht geschossen hatte. So massiv waren die Verletzungen. Wie berichtet, hatte ein 45-jähriger Mann den Boxpromoter in einer ruhigen Wohngegend in Ingolstadt auf offener Straße erschossen.
Die Obduktion des toten Mannes ergab jedoch etwas anderes: Mario W. war durch einen Schuss in die Brust und stumpfe Gewalt gegen den Kopf gestorben. Ein Zeuge, Alt-Ob Peter Schnell, der ganz in der Nähe des Tatorts wohnt, hatte gesehen, wie der Täter wie von Sinnen mit einem Gegenstand auf den bereits am Boden liegenden Mann eingeschlagen hatte. Der Zeuge vermutet: mit einem Stein. Die Vorgehensweise - erst auf einen Menschen zu schießen und dann auch noch mit äußerster Brutalität auf ihn einzuschlagen - spricht für einen emotional extrem aufgebrachten Täter. Während er auf sein Opfer einschlug, soll der Täter dem Zeugen zugerufen haben, dass er die Polizei holen soll.
Inzwischen ist klar, dass sich das Opfer und der mutmaßliche Täter aus der Kickbox-Szene kannten. Ein Ex-Geschäftspartner des Opfers sagte, dass sich der Todesschütze von Mario W. massiv „über den Tisch gezogen“ gefühlt habe. Nach AZ-Recherchen waren auch andere Geschäftspartner nicht gut auf Mario W. zu sprechen. Zudem soll er in Spanien in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein.
Im Zusammenhang mit der Tat sucht die Polizei noch wichtige Zeugen. So sollen am Dienstag gegen 8 Uhr in der Streiterstraße ein Pärchen mit einem Kinderwagen unterwegs gewesen sein. Die Kripo Ingolstadt bittet die Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0841/9343-0 zu melden.