Tachostände manipuliert: Bande macht 1,3 Millionen Umsatz

Sie manipulierten die Tachostände und machten damit den großen Reibach: Mindestens 1,3 Millionen Euro hat eine Bande von Auto-Schiebern aus Füssen und München umgesetzt.
von  Abendzeitung
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FÜSSEN - Sie manipulierten die Tachostände und machten damit den großen Reibach: Mindestens 1,3 Millionen Euro hat eine Bande von Auto-Schiebern aus Füssen und München umgesetzt.

Die Männer im Alter von 19 bis 52 Jahre manipulierten die Tachostände und steigerten so den Marktwert um durchschnittlich 5000 Euro pro Fahrzeug. Mit einer Durchsuchung von sieben Objekten in Füssen und München legten die Ermittler den Autobetrügern das Handwerk, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Der Platz in Füssen, an dem die Polizei die sichergestellten Audi, Mercedes und BMW abgestellt hat, sieht aus wie der Hof eines Autohauses. Mindestens 65 hochwertige Fahrzeuge hat die Bande aus Füssen in den letzten vier Monaten in Italien gekauft. Unklar ist bislang, ob dieses Geschäft schon vorher betrieben wurde und ob der angerichtete Schaden nicht noch weit höher liegt.

Die Autos wurden mit Laufleistungen von über 300 000 Kilometern gekauft. Ein 32-jähriger Komplize aus München manipulierte dann im Auftrag der Füssener Bande die Tachostände. Das war laut Ermittlungen der Füssener und Kemptener Polizei zum Teil mit erheblichem Aufwand verbunden. Oft mussten dazu die kompletten Armaturen ausgebaut werden. Nach der Tacho-Rückstellung wurden die Autos über eine bekannte Internetplattform bundesweit verkauft.

Die Ermittler haben die Steuerfahndung und Polizeiexperten zur Gewinnabschöpfung in die Ermittlungen einbezogen. Die fünf mutmaßlichen Täter wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Betrugs.

dpa

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