Tablet-PC für jeden bayerischen Rettungswagen

1.500 Einsatzwagen in Bayern bekommen Tablet-PCs. So können die Daten der Patienten direkt in die Klink geschickt werden.
Anne Kostrzewa |
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So sieht das Lebensretter-Tool aus: Robustes Gehäuse, Tragegriff und eine speziell auf die medizinische Notversorgung abgestimmte Software.
Peter Kneffel/dpa So sieht das Lebensretter-Tool aus: Robustes Gehäuse, Tragegriff und eine speziell auf die medizinische Notversorgung abgestimmte Software.

München - Der Rettungsdienst in Bayern wird digital: Alle 1.500 Einsatzfahrzeuge bekommen einen Tablet-PC. Der soll Patientendaten, Diagnose und Messwerte direkt an die Klinik weiterleitet und so wertvolle Zeit sparen.

Bislang läuft es nämlich so: Ein Notruf geht bei einer von 26 Leitstellen ein. Die informiert den Rettungswagen und die nächstgelegene Klink. Unterwegs füllen die Sanitäter Formulare mit drei Durchschlägen aus: Daten von Personalausweis oder Gesundheitskarte werden abgeschrieben und medizinische Maßnahmen notiert.

Im Klinikum wird ein Durchschlag überreicht und der Patient mit einem mündlichen Gespräch an das Personal in der Notaufnahme übergeben. Immer wieder kommt es dabei zu Missverständnissen, auch durch unleserliche Notizen.

Der Tablet-PC vereinfacht das Verfahren. Er navigiert den Rettungsdienst zur Unfallstelle. Im Fahrzeug wird die Gesundheitskarte eingelesen, der Ausweis abfotografiert.

Für die Diagnose bietet der Touchscreen eine Vorauswahl: Schmerzen, Bewusstlosigkeit – statt es auszuschreiben reicht ein Antippen.

Die gesammelten Daten werden von unterwegs als PDF in die Klink geschickt. Wann der Patient dort ankommen wird, ermittelt ein Tracking-System im Tablet, sodass die Experten beim Eintreffen des Rettungswagens bereit stehen können.

Alle relevanten Daten liegen schon vor – der Patient kann direkt auf die richtige Station gebracht und versorgt werden.

Mit einem Tablet-PC im eigentlichen Sinn hat das neue Lebensretter-Tool äußerlich kaum etwas gemein: Es ist schwer, ziemlich dick und hat einen schwarzen Henkel-Griff an der Seite. Dafür ist das Gerät sehr robust. Fällt es runter, passiert ihm nichts.

Rund 500 Geräte sind in Bayern bislang im Einsatz. Damit das Projekt flächendeckend funktioniert, müssen auch die Kliniken umrüsten – das haben bislang erst knapp 20 getan.

In München sollen die Tablet PCs im Herbst einsatzbereit sein.

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