"SZ": Ermittlungen zu Oktoberfestattentat vor Abschluss
München - Die vor knapp fünf Jahren neu aufgenommenen Ermittlungen zum Oktoberfestattentat von 1980 stehen einem Medienbericht zufolge vor der Einstellung. Die Soko "26. September", die nach der Wiederaufnahme 2014 eingesetzt worden war und nach dem Datum des Anschlags benannt ist, wurde bereits aufgelöst, wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtete. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur liegt der Ermittlungsbericht bereits bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Diese konnte dazu zunächst keine Auskunft geben.
Die Ermittlungen sollten Hintergründe des größten rechtsradikalen Anschlags in der Geschichte der Bundesrepublik klären. Dem Vernehmen nach blieben sie aber ohne greifbaren Erfolg. "Es gibt keine letztliche Klärung", zitiert die SZ einen Fahnder.
Bei dem Anschlag am 26. September 1980 starben 13 Menschen, darunter der Bombenleger und Rechtsextremist Gundolf Köhler. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Geologie-Student Köhler war ein früherer Anhänger der dann verbotenen rechtsextremistischen "Wehrsportgruppe Hoffmann". Der Anwalt Werner Dietrich, der Journalist Ulrich Chaussy, Angehörige, Opfervertreter, aber auch Politiker verschiedener Parteien hatten sich über Jahrzehnte für die Wiederaufnahme eingesetzt. Sie hatten stets bezweifelt, dass Köhler ein Einzeltäter war und die Tat aus rein privaten Motiven beging.