Super-Fahnder jagt jetzt Jessicas Mörder
Profiler Alexander Horn vom Münchner „Kommissariat für Operative Fallanalyse" unterstützt die Sonderkommission. Vom Täter fehlt weiterhin jede Spur.
ERLANGEN Vor gut zwei Monaten wurde Jessica Pankey (26) aus Erlangen grauenhaft ermordet: Die Mutter von zwei kleinen Kindern (vier und sechs Jahre alt) wurde mit vielen Messerstichen in ihrer Küche in der Johann-Kalb-Straße niedergemetzelt. Seit dem 25. Juni sucht die Kripo Erlangen nach dem Mörder. Jetzt soll ein Spezialist dabei helfen: Profiler Alexander Horn.
Er arbeitet beim Münchner „Kommissariat für Operative Fallanalyse". Mit Psychologie und Statistik soll hier den Mördern auf die Spur gekommen werden. Wie im Fall Mareike. Die 20-Jährige aus Waldmünchen (Oberpfalz) war im Spätherbst 2004 nach einem Discobesuch spurlos verschwunden. Ihre Leiche wurde nicht gefunden, die Polizei ging von einem Verbrechen aus. Horn wurde eingeschaltet.
20 Beamte sind nur auf diesen Fall angesetzt
Zu diesen Ergebnissen kam der Profiler, nachdem er sich in den Fall eingearbeitet hatte: Der Täter behielt einen klaren Kopf während der Tat, ist vermutlich älter als Mareike. Bei mehr als der Hälfte der Sexualmorde stammt der Täter aus dem Bekanntenkreis – vielleicht ein verschmähter Verehrer?
Am Ende blieben fünf Menschen, auf die die Beschreibung zutraf. Darunter Stefan B., 30, Mareikes Arbeitskollege. Als Zeuge war der Mann, der sich auch an der Suche nach Mareike beteiligt hatte, bereits befragt worden – als Beschuldigter gestand er den Mord und lotste die Kriminaler zum Versteck der Leiche.
Jetzt arbeitet Horn also mit der „Soko Jessica“ zusammen. Trotz Urlaubszeit konzentrieren sich 20 Beamten nur auf diesen Fall – bislang aber ohne heiße Spur. Polizeisprecher Peter Grimm: „Wir haben 200 Bekannte und Freunde der Frau befragt, die Ermittlungen laufen noch immer.“ Auch die Suche nach der Tatwaffe: Sie wurde noch immer nicht gefunden.
Das Erschreckende an der Tat vor zwei Monaten war, dass der Täter skrupellos genug gewesen ist, die Mutter zu töten, als deren Sohn und Tochter in der Wohnung waren. Jessicas Familie vertraut auf die Arbeit der Polizei. Ein Onkel zur AZ: „Auch ich bin schon befragt worden. Ich persönlich glaube, die Polizei macht einen guten Job – auch wenn es länger dauern sollte. Für die Kinder ist die Situation schlimm. Sie werden von Fachkräften psychologisch betreut.“
Auf der Suche nach dem Täter ist die Kripo auf Mithilfe angewiesen: Wer einen Tipp auf den Täter geben kann, sollte sich unter der Tel. 09131/760-180 oder 0911/2112-3333 melden – es gibt 5000 Euro Belohnung.