Suizid auf dem Sofa

Er war der Liebhaber von Gerti H., der dreifachen Mutter, die in Langenbach bei Freising ermordet wurde. Jetzt, gut zehn Tage nach der brutalen Tat, nahm sich Erich K. das Leben.
von  Abendzeitung
Erich K. wollte nicht mehr leben. Er vergiftete sich
Erich K. wollte nicht mehr leben. Er vergiftete sich © Martha Schlüter

LANGENBACH - Er war der Liebhaber von Gerti H., der dreifachen Mutter, die in Langenbach bei Freising ermordet wurde. Jetzt, gut zehn Tage nach der brutalen Tat, nahm sich Erich K. das Leben.

Es war in den frühen Morgenstunden des 19. Juni, als in der kleinen Gemeinde Langenbach Gärtnerin Gerti H. auf der Straße starb – vermutlich erdrosselt von ihrem Ehemann Ingo H., der in Untersuchungshaft sitzt.

Eineinhalb Wochen später ist auch Gerti H.s Geliebter, Erich K., tot. Er hat sich wahrscheinlich mit Medikamenten vergiftet. Aus Trauer um seine getötete große Liebe Gerti? Oder weil ihm, dem „Ehebrecher“, im Dorf teilweise Ablehnung und Anfeindungen entgegenschlugen?

Das genaue Motiv ist unklar. Ob der Vater eines 19-jährigen Sohnes einen Abschiedsbrief hinterließ, ist ebenfalls nicht bekannt. Fakt ist aber, dass der Kraftfahrer, der Gerti H. bei der Freiwilligen Feuerwehr Langenbach kennen und lieben gelernt hatte, seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen worden war im Dorf. Irgendwann am Samstag alarmierte ein besorgter Nachbar schließlich den Bürgermeister, der schaltete wiederum die Polizei ein.

Die Beamten konnten nichts mehr für den 51-Jährigen tun. Er lag tot auf seiner Couch im Wohnzimmer. „Die Ermittlungen in dem Fall laufen noch“, so ein Sprecher der Erdinger Polizei, die zu Suizidfällen generell keine näheren Angaben macht.

Wie bereits berichtet, hatte Erich K. sich letztes Jahr wegen Gerti H. von seiner langjährigen Ehefrau getrennt. Die Nacht, bevor die Gärtnerin starb, hatte sie bei Erich K. verbracht. Erst im Morgengrauen hatte sie sich auf den Heimweg gemacht, zu ihren drei Kindern im Alter zwischen 11 und 19 Jahren. Kurz vor der Haustür war sie dann vermutlich auf ihren eifersüchtigen Noch-Ehemann getroffen. Er war am Tatort gesehen worden, zunächst allerdings geflüchtet. Als er später festgenommen wurde, schwieg er sich zu der Tat aus. Bis heute machte er keine Angaben zur Tat, gab nur zu, am Tatort gewesen zu sein.

Langenbach muss nun ein weiteres Mal trauern. Wann die Beerdigung von Erich K. stattfinden wird, ist derzeit noch völlig offen.

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