Süße Flocke: Jetzt hat sie einen russischen Kumpel
Der Racker aus Moskau kam als Spielgefährte. Allzu intim darf die Freundschaft aber nicht werden: Sex-Verbot!
NÜRNBERG Flocke bekommt endlich einen Spielgefährten! Der neue Eisbär ist ein kleiner Russe. Er ist so alt wie sie und frisst am liebsten Makrelen...
Montagabend um 20 Uhr kam der junge Moskauer, der noch keinen Namen hat, am Schmausenbuck an. Bis dahin hatte Zoo-Chef Dag Encke turbulente Weihnachten: Denn eigentlich war der Bär für den Madrider Zoo vorgesehen. Nürnberg hatte von vorneherein abwinken müssen: Zu dem Zeitpunkt war Vera mit ihren Zwillingen schwanger, so wäre kein Platz für einen neuen Bären gewesen.
„Der Bär ist sehr kräftig und dominant"
Doch dann starben Veras Babys – und die Spanier hatten Probleme mit ihrem Gehege. Kurz vor Weihnachten kam dann die Nachricht aus Moskau: Der Bär braucht ein neues Zuhause – und zwar jetzt! Es musste schnell gehen. „Vor allem war es ein riesengroßer Papierkrieg“, erinnert sich Encke. Dann wurde der Bär in Moskau im Frachtraum einer Aeroflot-Maschine untergebracht, die Papiere von Spanien aus per Flieger nach Nürnberg geschickt. Doch die für den Zoll so wichtigen Unterlagen gingen verloren. Glück: Sie tauchten in Frankfurt wieder auf – zeitgleich mit dem Bären.
Der wurde mit seinem Bruder im Dezember 2007 geboren. Der Junge aus dem Osten ist ein gehöriger Brocken: Er wiegt bereits 165 Kilogramm. Die daneben filigrane Flocke bringt erst 100 Kilo auf die Waage. Mit seinen neuen Tierpflegern hat sich der Eisbär schon angefreundet, obwohl er ganz natürlich von seiner Eisbärenmutter großgezogen wurde. Er nimmt sogar bereits Futter von den Betreuern an. Ganz verrückt ist er nach fetten Fischen wie Makrelen. Das alles spielt sich hinter den Kulissen ab. Denn noch muss er auf Krankheiten untersucht werden. Ist er gesund, dann darf er ins Außengehege vor die neugierigen Besucher.
Flocke und ihr neuer Kumpel werden vorsichtig aneinander gewöhnt. „Der Bär ist sehr kräftig und dominant im Verhalten“, beschreibt Dag Encke das Verhalten des Rackers. So bleibt zunächst ein „Schmusegitter“ zwischen den beiden, bis sich die Experten sicher sind, dass der kräftige Russen-Bär unserer Flocke nichts tut. Wer auf weitere Intimitäten hofft, wird enttäuscht: Flocke und der Bär sind verwandt – und deshalb gilt: Sex-Verbot! sw
Wann und mit wem sich Flocke fortpflanzen darf, lesen Sie in der Silvester-Printausgabe Ihrer AZ.
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