Süß: Krabbelgruppe protestiert im Stadtrat

Streikende Erzieher stellten Nürnberger Kommunalpolitikern ihr Forderungen vor
NÜRNBERG Der süßeste Protest Nürnbergs: Kindergeschrei im Stadtrat. Für viele Räte war der Lärmpegel gestern eine neue Erfahrung. Für die Erzieherinnen und Erzieher in den städtischen Krippen, Horten und Kindergärten ist das Alltag. Ein Alltag, der krank macht. Deshalb streiken sie derzeit für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Anerkennung ihrer Arbeit.
Zu Beginn der gestrigen Stadtratssitzung erläuterte Jürgen Göppner, Bezirks-Chef von Ver.di in Mittelfranken, den Räten die Forderungen der Streikenden. „Der Stellenwert einer Arbeit in der Gesellschaft hat immer mit dem Einkommen zu tun.“ Und das sei für die Leistungen, die die Erzieher bringen, und die fünfjährige Ausbildung, die sie hinter sich haben, zu gering.
OB Ulrich Maly (SPD) sagte zu, dass sich der Stadtrat mit den Forderungen beschäftigen werde. Spätestens bei den Haushaltsberatungen im Herbst. Dann müssen die Stadträte über mehr Geld für die Kinderbetreuung entscheiden. Zum einen baut die Stadt weitere Kindertagesstätten und verbessert die Qualität der Betreuung durch kleinere Gruppen. Zum anderen rechnet Maly damit, dass die Erzieher dann auch höhere Gehälter bekommen werden. mir