Südring: „Die Leiche ist auf flottem Weg“

Zwischen der Lindauer und Salzburger Autobahn klafft eine Lücke im Südwesten der Stadt. Geschlossen wird das Loch im Ring in absehbarer Zeit wohl nicht, Ärger gibt es deswegen trotzdem. Interessensvertreter beider Seiten trafen in Oberhaching aufeinander.
von  Abendzeitung
Bündnis für den Ring (v. l.): Michael Sedlmair (Ismaning), Peter Gantzer (MdL), Josef Schmid (CSU-Stadtrat), Michael Haberland (Mobil in Dt. e.V.), Josef Niedermaier (Landrat Bad Tölz), Hannelore Gabor (Garching), Hans Hammer (Wirtschaftsbeirat) und Rolf Zeitler (Oberschleißheim).
Bündnis für den Ring (v. l.): Michael Sedlmair (Ismaning), Peter Gantzer (MdL), Josef Schmid (CSU-Stadtrat), Michael Haberland (Mobil in Dt. e.V.), Josef Niedermaier (Landrat Bad Tölz), Hannelore Gabor (Garching), Hans Hammer (Wirtschaftsbeirat) und Rolf Zeitler (Oberschleißheim). © Martha Schlüter

OBERHACHING - Zwischen der Lindauer und Salzburger Autobahn klafft eine Lücke im Südwesten der Stadt. Geschlossen wird das Loch im Ring in absehbarer Zeit wohl nicht, Ärger gibt es deswegen trotzdem. Interessensvertreter beider Seiten trafen in Oberhaching aufeinander.

Eben hat der Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags dafür gestimmt, das Projekt „Autobahn-Südring“ für vier Jahre bis zum neuen Bundesverkehrswegeplan auf Eis zu legen. Doch vom Tisch ist es nicht: „Wenn der Eindruck entstanden ist, das Projekt sei bereits tot, kann ich sagen, die Leiche ist auf flottem Weg und wird von uns unterstützt.“ Michael Sedlmair ist Bürgermeister von Ismaning und Mitbegründer des „Ring-Allianz“, die aus 15 Bürgermeistern, Landräten und Wirtschaftsverbänden besteht – insgesamt 150 Mitglieder.

Sie sehen angesichts steigender Zulassungszahlen das 1,2 Milliarden schwere Straßenprojekt als einzige Lösung, langfristig dem Verkehr in und durch München Herr zu werden. Sie bauen auf die Argumente einer Machbarkeitsstudie. Ein Ausbau im Süden könne den Nordabschnitt zu Spitzenzeiten um 40000 Autos täglich entlasten, so das Argument der Allianz. In der Stadt gäbe es dadurch weniger Lärm und weniger Stau. Bis zu sieben Millionen Stunden sollen Autofahrer im Jahr weniger im Stau stehen, erklärt Hans Hammer, Bezirksvorsitzender des Wirtschaftsbeirates in München.

Die Gegner sind damit nicht einverstanden: Das wäre lediglich ein Zehntel Entlastung im Norden, gleichzeitig brausten 60000 Autos täglich durch das Naherholungs- und Waldgebiete im Süden. Mit roten Karten und Buhrufen protestierten rund 50 Mitglieder der „Vereinigten Bürgerinitiative Südlicher Erholungsraum München“ (VBI) vor der Kugler Alm, wo die „Ring-Allianz“ ihre Position der Öffentlichkeit vorstellte. Zwei Sicherheitskräfte hatten die Ring-Befürworter engagiert, um die Politiker und Wirtschaftsvertretern zu schützen. jo

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