Stuttgart ist heiß auf Bunjaku – doch der will beim Club bleiben

Der Torjäger verspricht: „Bei Klassenerhalt gehe ich auf keinen Fall hier weg“. Nur bei einer starken WM des Schweizers dürfte er kaum zu halten sein
NÜRNBERG War ja klar, dass da was kommen musste: Wer wie Club-Shootingstar Albert Bunjaku bei einem Aufsteiger knapp die Hälfte aller Tore schießt, weckt zwangsläufig auch bei anderen Vereinen große Begehrlichkeiten. Dass Borussia Dortmund ein Auge auf die FCN-„Lebensversicherung“ geworfen hat, ist schon länger bekannt (AZ berichtete). Jetzt kam mit dem VfB Stuttgart noch ein weiterer Interessent dazu...
Bunjaku: "Ich habe mir in Nürnberg etwas aufgebaut"
VfB-Manager Horst Heldt will Bunjaku mit aller Macht als Ersatz für Cacau. Den Nationalspieler zieht es wohl nach Schalke. Das Motto der Schwaben: Club-Stürmer ersetzt Ex-Club-Stürmer. Nur hat Heldt die Rechnung ganz offensichtlich ohne „Prinz Knallbert“ selbst gemacht!
Bunjaku hat das Werben um seine Person natürlich registriert. „Das fühlt sich sicher nicht schlecht an“, gesteht Albert. Doch er bekennt sich glasklar zum Club: „Ich habe hier noch zwei Jahre Vertrag und mir in Nürnberg etwas aufgebaut. Auch meine Familie fühlt sich hier sehr wohl. Ich gehe davon aus, dass wir die Klasse halten. Und dann gehe ich auf keinen Fall hier weg“, versichert der 26-Jährige. Pech für den VfB, Glück für den Club!
Bader: "Begehrlichkeiten sind uns schon länger bekannt"
Dank Alberts Treueschwur sieht auch Manager Martin Bader den Gerüchten um seinen Top-Knipser (zwölf Tore) recht gelassen entgegen. „Ich empfinde das nicht als Störfeuer aus Stuttgart. Dass Albert Begehrlichkeiten nicht nur beim VfB geweckt hat, ist uns schon länger bekannt. Wir bekommen schließlich auch mit, welche Vereine Beobachtungskarten für unsere Spiele bestellen.“ Vielmehr ist Bader froh, einen Spieler zu haben, „den wir für kleines Geld bekommen haben und der jetzt einen deutlich höheren Wert darstellt. So wie Dennis Diekmeier und Ilkay Gündogan, die ebenfalls Vertrag bis 2012 haben.“
Für den Billig-Bomber steht eine Gehaltsaufbesserung an
Zudem dürfte für Billig-Bomber Bunjaku, der für 250.000 Euro Ablöse im Januar 2009 aus Erfurt gekommen war und nicht zu den Topverdienern zählt, bei Nichtabstieg eine deutliche Gehaltsaufbesserung drin sein. Vielleicht über eine vorzeitige Vertragsverlängerung? „Wir stehen in ständigem Kontakt mit Albert und seinem Berater, werden uns bestimmt auch in der Sommerpause mal zusammensetzen“, will Bader zumindest nichts ausschließen.
Nur eines darf – so paradox es auch klingt – nicht passieren. Dass Albert mit der Schweiz eine starke WM in Südafrika spielt. Dann würde laut seines Beraters Karl Herzog der Marktwert seines Schützlings in astronomische Höhen schnellen. Bei einer Ablösesumme ab fünf Millionen Euro aufwärts könnte der Club zu einem Wechsel Bunjakus sicherlich kaum Nein sagen. Aus wirtschaftlichen Gründen – das alte Leid beim FCN... K. Kaufmann, M. Löser
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