Sturmtief: Junger Vater von Ast erschlagen

Dirk U. war auf dem Heimweg zu seiner Frau (23) und seinem Sohn (2), als ein 25 Zentimeter dicker Buchenast auf den Quadfahrer stürzte. Der 26-Jährige war sofort tot.
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Dirk U. mit dem grünen Quad, auf dem er tödlich verunglückte. Im Hintergrund ist sein heute zweijähriger Sohn zu sehen.
Köhler/mediendenk 2 Dirk U. mit dem grünen Quad, auf dem er tödlich verunglückte. Im Hintergrund ist sein heute zweijähriger Sohn zu sehen.
Die Unfallstelle: Auf der Straße liegen noch Äste und Splitter. Freunde haben eine Kerze aufgestellt.
Köhler/mediendenk 2 Die Unfallstelle: Auf der Straße liegen noch Äste und Splitter. Freunde haben eine Kerze aufgestellt.

MÜNCHEN/HAUZENBERG - Dirk U. war auf dem Heimweg zu seiner Frau (23) und seinem Sohn (2), als ein 25 Zentimeter dicker Buchenast auf den Quadfahrer stürzte. Der 26-Jährige war sofort tot.

Das Sturmtief Felix – im niederbayerischen Hauzenberg zerstörte es ein junges Familienglück: Der 26-jährige Quadfahrer Dirk U. wurde von einem herabstürzenden Buchenast erschlagen. Er hinterlässt seine 23-jährige Ehefrau und einen Sohn (2).

Als ein Seelsorger und Notärzte der Frau die Unglücksnachricht hinterbringen mussten, erlitt die junge Mutter einen Weinkrampf. „Der Kleine schläft, wie soll ich ihm je beibringen, dass sein Vater nicht mehr heimkommen wird?“ Die Frau steht weiter unter Schock.

Das Unglück ereignete sich nur wenige hundert Meter vor der Haustür. Der junge Familienvater, der als Monteur bei der Zahnradfabrik arbeitet, wurde auf der Heimfahrt vom Unwetter überrascht. Er hatte Steine gesammelt, mit denen er seinen Teich verzieren wollte. In einem Anhänger zog er die Last mit seinem grünen Quad (ein offenes vierrädriges Kleinfahrzeug) nach Hause, als das Gewitter und der Sturm aufzogen.

An der Landstraße steht eine alte Buche, deren Stamm sich in zehn Meter Höhe gabelt. Ein Polizeisprecher: „Der Orkan riss einen dieser 25 Zentimeter dicken Stämme ab.“ Dirk U. wurde von seinem Gefährt gerissen. Er war vermutlich sofort tot. Feuerwehrmänner versuchten noch vergeblich, ihn wiederzubeleben.

Friedhof wegen Unwetter gesperrt

Der Sarg mit Dirk U. musste in die nächstgrößere Stadt Hauzenberg gebracht werden, da im Heimatort des Toten der Friedhof wegen des Unwetters gesperrt war: Eine Trauerweide war umgestürzt und hatte Gräber und Dach des Leichenhauses getroffen.

In Neuburg am Inn starb eine 89-Jährige: Sie hatte aus Angst vor dem Unwetter geweihte „Wetterkerzen“ aufgestellt. Eine kippte um und setzte ihr Bett in Brand. Der Neffe fand die Frau am Mittwoch tot im Schlafzimmer.

Der Gewittersturm über Bayern hinterließ insgesamt eine Spur der Verwüstung und Verzweiflung. Bäume und Äste stürzten auf Straßen, Hochspannungsmasten und Gleise. Straßen und Unterführungen wurden überflutet. Blitze verursachten Brände mit Millionenschäden.

Am Flughafen ging zeitweise nichts mehr. Und auch am Mittwoch kam es in Folge der Zerstörungen noch zu Behinderungen auf Bahnstrecken und Straßen.

Hubert Denk, job

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