Sturmtief Friederike Liveblog: Alle Entwicklungen aus Bayern und Deutschland

Kaum sind die durch "Burglind" verursachten Schäden beseitigt, zieht schon das nächste Sturmtief auf: "Friederike" bringt Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h nach Deutschland. Alle Entwicklungen im Liveblog.
von  AZ, dpa
Sturmtief "Friederike" richtete am Dach des Josef-Hofmiller-Gymnasiums große Schäden an.
Sturmtief "Friederike" richtete am Dach des Josef-Hofmiller-Gymnasiums große Schäden an. © THW Freising
  • Bahn stellt Fernverkehr bundesweit ein
  • Zahl der Toten steigt auf sechs
  • München: Stromausfälle legen Rolltreppen lahm
  • Münchner Polizei und Feuerwehr rücken über 200-mal aus
  • Massive Behinderungen bei der Münchner S-Bahn
  • Erste Flugausfälle am Flughafen FJS München

+++ Schluss für heute +++

Liebe Leser,

wir beenden diesen Liveblog für den heutigen Tag. Alles Wissenswerte rund um Sturmtief "Friederike" erfahren Sie an dieser Stelle ab morgen früh wieder.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Abend.

+++ "Friederike" kippt Linienbus um +++

Ein Linienbus ist während des Sturmtiefs "Friederike" im Landkreis Neustadt an der Waldnaab von einer Windböe aus der Spur gebracht worden. Vier Fahrgäste wurden bei dem Unfall leicht verletzt, wie die Polizei Oberpfalz am Donnerstagabend mitteilte. Der Bus landete demnach seitlich in einem Graben. Der Schaden des Fahrzeugs wurde mit 120.000 Euro beziffert.

+++ S6 und S8 bis Freitagmittag außer Betrieb +++

Aufgrund von Schäden an der Oberleitung sind aktuell zwei S-Bahnlinien außer Betrieb. Die S8 von München Richtung Herrsching verkehrt nur bis Seefeld-Hechendorf. Auf der Linie der S6 ist zwischen Starnberg und Tutzing kein Zugbetrieb möglich. Für die betreffenden Abschnitte ist ein Schienenersatzverkehr mit Bus und Taxis eingerichtet. Die Sperrungen dauern voraussichtlich noch bis Freitag um 12 Uhr.

+++ Münchner Polizei und Feuerwehr ziehen Bilanz +++

Sturmtief "Frederike" hat München weitestgehend verschont. Die Polizei musste insgesamt 150-mal ausrücken, die Feuerwehr wurde rund 70-mal alarmiert. Auslöser waren dabei hauptsächlich abgebrochene Äste auf Fahrbahnen, umgestürzte Bäume, herabfallende Dachziegel oder Einblechungen und lose im Wind flatternde Fassadenteile. Personen wurden durch den Sturm nicht verletzt.

Mittlerweile hat der Sturm deutlich nachgelassen. Wie hoch der Gesamtschaden ist, kann noch nicht gesagt werden.

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+++ Große Schäden an Freisinger Gymnasium +++

Auch in Freising richtete "Friederike" große Schäden an. Am Josef-Hofmiller-Gymnasium wurde das Blechdach auf einer Länge von knapp 20 Metern aufgebogen und von der Tragkonstruktion getrennt. Rettungskräfte des THW bogen das Blechdach schließlich wieder zurück und befestigten es mit Schrauben und Latten wieder an der Tragkonstruktion, undichte Stellen wurden mit Planen abgedeckt.

Da während der Einsatzkräfte noch immer Windgeschwindigkeiten von rund 100 Stundenkilometern herrschten, wurden die Einsatzkräfte gesichert. Dafür wurden ein Mobilkran und die Drehleiter der Feuerwehr zum Einsatzort gefahren. An diesen wurden Seile befestigt, welche die Einsatzkräfte im Falle eines Absturzes sichern sollten.

Bilder des Einsatzes sehen Sie in unserer Fotostrecke!

+++ Zahl der Toten steigt auf sechs, mehrere Schwerverletzte +++

"Friederike" hat bislang sechs Todesopfer gefordert. Ein 59-jähriger Mann aus Emmerich am Niederrhein wurde auf einem Campingplatz von einem Baum erschlagen. In Lippstadt geriet ein 68-jähriger LKW-Fahrer aufgrund des Sturmes ins Schleudern, kam von der Fahrbahn ab und starb an den Folgen seines Unfalls. Bereits vergangene Nacht starb in Baden Württemberg ein 23-jähriger, welcher als Beifahrer eines Wagens gegen einen Sattelzug schlitterte.

Wie ein Polizeisprecher bekanntgab, verunglückte in Bad Salzungen ein 19-jähriger Feuerwehrmann bei einem Einsatz. Ein zweiter wurde schwer verletzt. Auch in Thüringen war ein Feuerwehrmann im Orkan gestorben.

In Mecklenburg-Vorpommern forderte "Friederike" zum Abend ein weiteres Todesopfer. In der Nähe von Neubrandenburg starb eine 61-jährige Autofahrerin, vermutlich aufgrund zu hoher Geschwindigkeit. Sie verlor bei widrigen Straßenverhältnissen die Kontrolle über ihr Fahrzeug und prallte gegen einen entgegenkommenden Lastwagen.

In Hamburg schwebt ein 17-jähriger Schüler in Lebensgefahr, nachdem ihn ein 30 Zentimeter dicker Ast am Kopf getroffen hatte.

Friederike tobt über Deutschland: Hier geht's zu unserer Bilderstrecke!

+++ DWD-Sprecher: "Orkan der Königsklasse" +++

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat das Sturmtief in einigen Teilen Deutschlands vom Orkan zum Sturm heruntergestuft. "Für Nordrhein-Westfalen, den westlichen Teil Niedersachsens, den Nordwesten Hessens und für Rheinland-Pfalz ist die Orkanwarnung um 16 Uhr aufgehoben worden", sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Weitere Herabstufungen sollen in den nächsten Stunden "Zug um Zug folgen", so Friedrich. Vor allem im Osten Deutschlands gilt die Orkanwarnung dennoch bis zum späten Abend.

Die höchsten Windgeschwindigkeiten wurden in den Mittagsstunden auf dem Brocken im Harz gemessen, wo der Orkan eine Geschwindigkeit von 203 Kilometern in der Stunde erreichte. "Damit haben wir genau elf Jahre nach "Kyrill" wieder einen Orkan der Königsklasse", so Friedrich.

+++ Baum fällt auf Bus - Riesen-Glück für Schulkinder +++

In Hessen wurde der Minibus eines Fahrdienstes von einem umfallenden Baum getroffen. Im Innenraum des Fahrzeugs befanden sich die Fahrerin und zwei Schulkinder. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.


Die drei Insassen sind zum Glück mit dem Schrecken davongekommen (Foto: DPA)

+++ Baum auf Gleis gestürzt: Bahnlinie München-Holzkirchen gesperrt +++

Am Nachmittag sorgte ein umgestürzter Baum für eine Sperrung der Bahnlinie München-Holzkirchen. Die 20 Meter hohe Fichte war in der Nähe von Sauerlach auf ein Gleis gestürzt. Da die Einsatzstelle genau auf Höhe einer Unterführung lag, musste auch die darunter verlaufende Staatsstraße gesperrt werden. Im Laufe des Einsatzes mussten auch noch zwei weitere umsturzgefährdete Fichten gefällt werden. Die Bahnsperre betraf die Linie der S3 und die Bayerische Oberlandbahn. Mittlerweile fahren die Züge wieder.

Die Bilder des Einsatzes sehen Sie in unserer Bilderstrecke!

+++ Bahn stellt Fernverkehr bundesweit ein +++

Die Deutsche Bahn hat den Fernverkehr nun sogar bundesweit eingestellt. Züge würden aus Sicherheitsgründen nicht mehr losfahren, sagte ein Bahnsprecher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Züge, die noch unterwegs seien, sollten aber soweit möglich bis zum Zielbahnhof fahren. Wie lange die Sperrung dauert, war zunächst unklar.

Die Deutsche Bahn verteidigt ihre Entscheidung: "Das ist eine notwendige Sicherheitsmaßnahme, weil die Störungen durch den Sturm doch so gravierend sind, dass wir Fernzüge schlichtweg nicht mehr durchbekommen", sagte Bahnsprecher Achim Stauß am Donnerstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur.

"Es wäre fahrlässig, die Züge irgendwo, wo man noch fahren kann, noch fahren zu lassen - und dann bleiben Hunderte Fahrgäste auf irgendeinem Bahnhof oder schlimmstenfalls auf freier Strecke hängen. Diese Situation müssen wir vermeiden, und deshalb diese harte Entscheidung, den Fernverkehr komplett in Deutschland einzustellen", sagte Stauß. Wer heute irgendwo strande, der bekomme auch eine Betreuung. "Der bekommt also einen Hotelgutschein oder eine Übernachtung im Zug", sagte Stauß. "Wichtig ist, dass nichts passiert. Wir müssen unsere Reisenden und auch unser Personal schützen."

+++ Stromausfälle legen Rolltreppen und Lifte lahm +++

Friederike verursacht mittlerweile auch in München vermehrte Stromausfälle. Betroffen sind in der gesamten U-Bahn ein Großteil der Fahrtreppen und auch einige Lifte. Auf den Zugverkehr haben die Stromausfälle bislang noch keine Auswirkungen. Wie die MVG vermeldet, werden die Störungen noch bis in die späten Abendstunden andauern.

+++ Münchner Polizei und Feuerwehr ziehen erste Bilanz +++

Die bayerische Landeshauptstadt kommt im Vergleich zu weiten Teilen Deutschlands bislang relativ glimpflich davon. Die Feuerwehr vermeldet bislang 18 Sturm-Einsätze, die Polizei knapp 20. Grund sind hauptsächlich umgefallene Bauzäune und Straßenschlider, auch herabfallende Äste sorgten bisher für kleinere Schäden. "Der Sturm hat im Laufe des Tages an Stärke zugenommen", so ein Polizeisprecher gegenüber AZ.

+++ Baum fällt auf A92 auf Auto +++

Auf dem Autobahnparkplatz Isarau West auf der A92 ist ein Baum auf ein Auto gefallen. Verletzt wurde wohl niemand, die Polizei ist auf dem Weg. Sturm "Friederike" zieht derzeit nach Süden. In Landsberg ist ein großer Baum umgestürzt, es soll Schäden an einem Haus geben.

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+++ Baum erschlägt Mann in NRW +++

Das Orkantief "Friederike" hat einen Mann in Emmerich am Niederrhein das Leben gekostet. Nach Polizeiangaben wurde der 59-Jährige auf einem Campingplatz am Rhein in Emmerich-Elten von einem Baum erschlagen. Er sei sofort tot gewesen. Weitere Einzelheiten konnte die Polizei zunächst nicht nennen. Der Einsatz laufe noch, sagte ein Polizeisprecher.

+++ Auch Strecke der S8 gesperrt +++

Aufgrund eines Baumes in der Oberleitung ist derzeit die Strecke der S8 zwischen Seefeld-Hechendorf und Herrsching gesperrt. Die S-Bahnen aus Richtung München verkehren bis Seefeld-Hechendorf und enden dort vorzeitig.

Aktuell arbeiten die Bahn noch daran, einen Schienenersatzverkehr einzurichten.

+++ "Friederike" auf Orkan heraufgestuft +++

Das Tief "Friederike" ist vom Deutschen Wetterdienst (DWD) zum Orkan heraufgestuft worden. Das Unwetter habe Orkanstärke erreicht, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag in Offenbach. Es treten Böen mit Geschwindigkeiten von bis 130 Kilometern pro Stunde auf. Der DWD warnt vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln oder anderen umherfliegenden Gegenständen. Betroffen seien die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen, Bayern.

+++ Erste Störungen im Münchner S-Bahn-Netz +++

Friederike zieht immer weiter in Richtung Süden. Erste Ausläufer haben nun zu Problemen bei der Münchner S-Bahn geführt: Aufgrund von mehreren Bäumen in der Oberleitung ist derzeit zwischen München-Pasing und Tutzing kein Zugverkehr möglich. Die S6 in Richtung Tutzing endet daher in Pasing. Ein Schienenersatzverkehr mit Bus und Taxis zwischen München-Pasing und Tutzing ist eingerichtet.

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+++ AWM schließt die Wertstoffhöfe +++

"Wegen der Sturmböen sind heute alle Wertstoffhöfe geschlossen", teilt der Abfallwirtschaftsbetrieb München mit und bittet um Verständnis.

+++ Münchner Friedhöfe gesperrt +++

Witterungsbedingt sind derzeit alle Münchner Friedhöfe geschlossen. Telefonauskunft gibt es bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung oder unter Telefon 089 / 2319901.

+++ FC Augsburg flüchtet ins Stadion +++

Der FC Augsburg hat wegen des Sturmtiefs "Friederike" sein Training verlegen müssen. Die Schwaben wichen bei ihrer Einheit am Donnerstag vom Trainingsplatz in das Stadion aus. "Wir haben im Stadion trainiert, weil draußen war es nicht möglich bei dem Wind", sagte Trainer Manuel Baum. Im Stadion seien die Bedingungen top gewesen.

Probleme mit der Anreise zum Auswärtsspiel nach Mönchengladbach erwartet der FCA indes nicht. "Ich habe gehört, dass es heute Abend wieder vorbei ist. Ich denke, dass die Anreise problemlos abläuft", sagte Baum.

+++ Belgien: Autofahrerin vom Baum erschlagen +++

Bei schwerem Sturm ist in Belgien eine Autofahrerin von einem umfallenden Baum erschlagen worden. Sie war in ihrem Fahrzeug auf einer Straße durch einen Wald südöstlich von Brüssel unterwegs, wie die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstag meldete.

Wegen heftiger Winde wurde zudem der Betrieb im Hafen von Gent am Donnerstagmorgen eingestellt. Betroffen seien etwa zehn Schiffe. Die Zugbrücke von Zelzate am Kanal von Gent zur Küste blieb laut Belga ebenfalls geschlossen, so dass Hochseeschiffe nicht passieren konnten.

Der auf Deutschland zusteuernde Sturm "Friederike" hatte Belgien und die Niederlande am Donnerstagmorgen getroffen. Das belgische Königliche Meteorologische Institut meldete Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 Kilometer pro Stunde.

+++ Fernverkehrsstrecke in Österreich wegen Lawinengefahr unterbrochen +++

Wegen Lawinengefahr ist in Österreich eine wichtige Bahnstrecke gesperrt worden. Zwischen Landeck und St. Anton am Arlberg sei der Verkehr auf der Schiene am Vormittag vorsorglich eingestellt worden, sagte ein Sprecher der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Donnerstag. Damit sei auch der Bahnverkehr zwischen Österreich und der Schweiz betroffen. Bahnreisende müssen laut Angaben in Landeck in Busse umsteigen, die sie nach Bludenz in Vorarlberg bringen. Von dort gehe es mit dem Shuttle-Zug entweder nach St. Anton oder auf anderen Strecken weiter. Der bekannte Skiort St. Anton sei also weiter mit dem Zug erreichbar, hieß es. In der vergangenen Woche konnte der Schweizer Skiort Zermatt einige Tage wegen Lawinengefahr nicht mit dem Zug angefahren werden.

+++ Sturm bläst Mann in Italien von Dach - tot +++

Der heftige Sturm hat in weiten Teilen Italiens Schäden angerichtet und einen Menschen getötet. Ein Mann sei am Mittwoch mit seinem Bruder in der südlichen Stadt Crotone auf ein Dach geklettert, um es auf Sturmschäden zu prüfen, berichteten italienische Nachrichtenagenturen. Der Wind habe ihn umgeworfen, so dass er in den Tod stürzte.

In Rom wurde ein Mädchen verletzt, nachdem Dachziegel einer Schule durch die Luft wirbelten. Zahlreiche Bäume knickten um und fielen auf Autos.

In Norditalien waren unter anderem im Aostatal zahlreiche Skipisten wegen des starken Windes geschlossen. In Sizilien, bei Neapel und auf Sardinien war der Fährverkehr stark eingeschränkt.

+++ Zugeverkehr in NRW eingestellt +++

Nachdem Friederike Nordrhein-Westfalen erreicht hat, musste die Bahn den Zugverkehr einstellen:

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+++ Schulausfälle in Bayern +++

Da die ersten Ausläufer von "Friederike" Bayern ab den Mittagsstunden erreichen sollen, ist in allen Schulen in Oberfranken um 12 Uhr Unterrichtsschluss. Schülerinnen und Schüler, die nicht von ihren Eltern abgeholt werden können, werden in den Schulgebäuden betreut.

+++ Flugausfälle in München +++

Aufgrund des Sturmtiefs sind am Münchner Flughafen bereits einige Flüge gestrichen worden. Acht Flüge von und nach Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Köln der Lufthansa wurden wegen "Friederike" annulliert, wie der Flughafen München am Donnerstagmorgen mitteilte. Darüber hinaus fallen acht Flüge der niederländischen Airline KLM aus, die aufgrund des Wetters in Amsterdam nicht starten. Im Laufe des Tages könnten zudem noch weitere Flugausfälle hinzukommen, sagte ein Sprecher des Flughafens.

+++ Meteorologen warnen vor Aufenthalt im Freien +++

In Regionen, denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.

+++ Polizei: Unfälle "im Minutentakt" +++

In Teilen Niedersachsens führte die Glätte zu zahlreichen Unfällen – am Abend und in der Nacht besonders rund um Wilhelmshaven und Westerstede. Auf den Autobahnen 28 und 29 krachte es "im Minutentakt", wie die Polizei mitteilte. Zwei Menschen wurden leicht verletzt.

+++ Auto kracht in Sattelzug - Beifahrer tot +++

Auch in Oberbayern berichtete die Polizei von vielen Unfällen durch Schneefall. In Baden-Württemberg kam kurz nach Mitternacht ein 23-Jähriger ums Leben. Er saß auf dem Beifahrersitz eines Wagens, der gegen einen Sattelzug schleuderte. Der Fahrer war bei Glätte zu schnell unterwegs gewesen.

+++ Kahle Bäume verringern Sturm-Angriffsfläche +++

Sturmtief "Friederike" dürfte nach Einschätzung eines Experten des Deutschen Wetterdienstes nicht so große Schäden anrichten wie Sturmtief "Xavier" im Oktober. Damals hätten die Bäume wesentlich mehr Laub getragen und damit dem Wind mehr Angriffsfläche geboten als jetzt im Januar, sagt DWD-Meteorologe Markus Eifried.

Von einer Entwarnung kann trotzdem keine Rede sein: Bei den Windgeschwindigkeiten könnte "Friederike" durchaus das Niveau von "Xavier" erreichen, so der Meteorologe. Der DWD warnt in vielen Teilen des Landes vor Orkanböen mit Geschwindigkeiten bis zu 115 Stundenkilometern, die in Hochlagen auch heftiger werden können – im Harz bis 160 Stundenkilometer.


Definition: Wind – Sturm – Orkan

Windstärke:
Windstärken werden nach der von dem britischen Admiral Francis Beaufort (1774-1857) entwickelten Skala berechnet. Sie reicht von 0 Beaufort (Windstille) bis zur Stärke 12 (Orkan).

Böe:
Böen sind kräftige Windstöße, die den Zehn-Minuten-Mittelwert der gemessenen Windgeschwindigkeit für bis zu 20 Sekunden übersteigen.

Sturm:
Stürmischer Wind (Stärke 8) erreicht eine mittlere Geschwindigkeit von 62 bis 74 Kilometern pro Stunde - gemessen in zehn Metern Höhe über freiem Gelände. Bei Sturm fegt der Wind mit einer mittleren Geschwindigkeit von 75 bis 88 Stundenkilometer über freies Gelände (Stärke 9). Bei Wind mit Tempo 89 bis 102 (Stärke 10) spricht man von einem schweren, bei 103 bis 117 (Stärke 11) von einem orkanartigen Sturm.

Orkan:
Orkane sind besonders heftige Stürme mit 118 Kilometern pro Stunde und mehr (Stärke 12). Sie richten oft schwere Verwüstungen an.

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