Sturmtief Fabienne in Bayern: Mindestens eine Tote, hohe Schäden

Der Herbst ist kalendarisch gerade wenige Stunden alt, da zeigt er sich schon von seiner stürmischen Seite. In Bayern wurde es ungemüt
von  dpa, AZ
Sturmtief "Fabienne" sorgte für große Schäden in Süddeutschland.
Sturmtief "Fabienne" sorgte für große Schäden in Süddeutschland. © R.Priebe /Pr-Video/dpa

Der Herbst ist kalendarisch gerade wenige Stunden alt, da zeigt er sich schon von seiner stürmischen Seite. In Bayern wurde es ungemütlich - mindestens ein Mensch kam ums Leben.

Das Sturmtief "Fabienne" hat in Bayern mindestens ein Menschenleben gefordert. Auf einem Campingplatz im Landkreis Bamberg ist eine 78-Jährige am Sonntag von einem Baum erschlagen worden, wie die Polizei mitteilte. Die Frau erlitt schwerste Verletzungen und starb noch an der Unfallstelle.

Der erste schwerere Sturm im kalendarischen Herbst zog über den Süden und die Mitte Deutschlands und behinderte den Bahnverkehr. In weiten Teilen Bayerns kam es zu Stromausfällen, Dächer wurden abgedeckt, Bäume stürzten um.

Franken besonders betroffen

Viele Haushalte waren am Sonntagabend ohne Strom. Nach Angaben des Bayernwerks fielen Bäume oder schwere Äste auf Stromleitungen. Besonders betroffen waren zunächst Unter- und Oberfranken - am späteren Abend konnten dort viele Haushalte aber wieder versorgt werden. Zeitweise seien Zehntausende Haushalte ohne Strom gewesen. Auch in Ost- und Oberbayern fiel der Strom aus.

In Unterfranken gingen nach Angaben der Polizei mehr als 350 Notrufe ein. Bei zahlreichen Verkehrsunfällen wurden zwei Menschen leicht verletzt. Die Aufräumarbeiten sollten noch bis tief in die Nacht dauern und können auch noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Umgewehte Flugzeuge und Baggerschiffe

Im Landkreis Aschaffenburg zum Beispiel wurden zahlreiche Dächer abgedeckt, Keller liefen voll Bäume stürzten um, wie die Feuerwehr am Sonntagabend mitteilte. Besonders heftig sei es in Großostheim gewesen. Dort wehte der Wind ein Sportflugzeug um - Kraftstoff lief aus. Verletzte gab es dabei nicht, in dem Flugzeug saß niemand. Außerdem wurde das Baggerschiff eines Kieswerkes umgestoßen. Am Abend waren rund 400 Kräfte im Einsatz. In den Gemeinden Heimbuchenthal und Dammbach ist nach Angaben der Feuerwehr zeitweise der Strom ausgefallen.

In Würzburg meldete die Leitstelle mehr als 120 Einsätze. Ein Mann wurde von einem Ast getroffen und kam ins Krankenhaus. Herabfallende Ziegel beschädigten Fahrzeuge. Die Feuerwehr riet Menschen davon ab, sich auf Wegen und Straßen unter Bäumen zu bewegen. Dort könnten Äste herabstürzen. Besonders Wälder, Parks und Friedhöfe sind betroffen.

Deutsche Bahn mit Problemen

In Oberfranken gingen rund 300 Notrufe bei der Einsatzzentrale ein. Im Stadtgebiet Pegnitz musste die Bundesstraße 2 komplett gesperrt werden, weil der Sturm das Dach einer Brauerei abgedeckt hat.

Auch die Pläne vieler Bahnreisenden wurden am Sonntagabend durcheinandergewirbelt. Zwischen Erfurt und Nürnberg - auf der DB-Prestigestrecke Berlin-München - war zeitweise kein Verkehr möglich, hieß es von der Bahn. Die ICE-Züge wurden zurückgehalten.

Auch auf den Strecken Aschaffenburg-Würzburg und Würzburg-Nürnberg kam es zu Behinderungen. Wegen zahlreicher umgestürzter Bäume wurde der Zugverkehr auf den Strecken der Oberpfalzbahn, der Vogtlandbahn, des Alex-Nord des Trilex und der Waldbahn am Sonntagabend komplett eingestellt.

Lesen Sie hier, wie "Fabienne" die Wiesn durchgepustet hat
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