Sturm in Bayern: Hunderte Einsätze wegen umgeknickter Bäume

Heftige Winde sorgten für zahlreiche Einsätze der Polizei in Bayern. Bäume landeten auf Straßen und Stromleitungen. In Franken fiel ein Fußball-Spiel aus. Auf den Wind folgt nun Schnee.
von  dpa

München (dpa/lby) - Stürmische Böen und Regen haben für ein ungemütliches Wochenende in Bayern und zahlreiche umgeknickte Bäume gesorgt. In ganz Bayern kam es am Sonntag zu rund 900 sturmbedingten Einsätzen, wie die Polizeipräsidien am Abend mitteilten. Mehrere Straßen waren zeitweise gesperrt. Mancherorts fielen Bäume auf Stromleitungen. Helfer mussten umgewehte Verkehrsschilder oder teils abgedeckte Dächer sichern.

In der Oberpfalz kam es zu vier sturmbedingten Verkehrsunfällen mit Verletzten, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums sagte. Im Zentrum von Augsburg fiel am Sonntagnachmittag ein Baum auf die Oberleitung der Straßenbahn. Die Strecke der S-Bahn München war durch Bäume im Gleis und in der Oberleitung am Sonntagabend zeitweise gesperrt. Ebenfalls Bäume im Gleis waren auf der Strecke der Bayerischen Oberlandbahn. Zwischen Holzkirchen und Deisenhofen musste der Verkehr ruhen. Im Bayerischen Wald ließ die Länderbahn ihre Züge aufgrund der Stürme langsamer fahren. Zudem schloss die Länderbahn nicht aus, dass der Verkehr je nach Gefährdungslage auch eingestellt wird. In Franken sorgte der Wind für eine Absage des Spiels der Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und Dynamo Dresden. Die Sicherheitsbedenken waren zu groß.

Für Teile Frankens, die Oberpfalz und das südwestliche Alpenvorland hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) zuvor eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Es sei mit Orkanböen mit bis zu 120 Kilometer pro Stunde zu rechnen. Auf Alpengipfeln und im Bayerischen Wald rechneten die Wetterexperten mit bis zu 140 Kilometer pro Stunde starken Winden. Vor allem in Franken sollte es auch Gewitter geben, am Montag sind diese dann in ganz Bayern möglich. Neben dem Sturm bereitete Starkregen mancherorts Probleme. Im Allgäu war der DWD zuvor von bis zu 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag ausgegangen.

In der neuen Woche soll der Wind etwas nachlassen, dafür würden die Temperaturen fallen und es sei in der Nacht zu Montag mit Glätte und Neuschnee zu rechnen. Im Norden Bayerns fällt die Schneefallgrenze auf 600 Meter, im Süden könnte es bis in Lagen auf 800 Metern Höhe weiße Flocken geben. Im Lauf des Tages sollen selbst in niederen Lagen bis zu drei Zentimeter Schnee fallen, im südlichen Alpenvorland ist mehr als die doppelte Menge möglich. Im Allgäuer Hochgebirge rechnen die Wetterexperten mit bis 20 Zentimeter Neuschnee sowie mit Verwehungen.

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