Stuhlturm-Streit vorbei – der Künstler plant ein neues Werk!

Die Details bespricht Olaf Metzel bei einem Kulturgipfel am Rand des Norisringrennens mit Kulturreferentin Julia Lehner
von  Abendzeitung
Die Wogen des Streits haben sich geglättet: Kulturreferentin Julia Lehner und Künstler Olaf Metzel (hier im Mai 2006) vertragen sich wieder.
Die Wogen des Streits haben sich geglättet: Kulturreferentin Julia Lehner und Künstler Olaf Metzel (hier im Mai 2006) vertragen sich wieder. © bayernpress.com

Die Details bespricht Olaf Metzel bei einem Kulturgipfel am Rand des Norisringrennens mit Kulturreferentin Julia Lehner

NÜRNBERG Olaf Metzel, der Münchner Bildhauer, der bei der Fußball-Weltmeisterschaft vor vier Jahren den Schönen Brunnen am Hauptmarkt mit 780 alten Stühlen verhüllte, plant ein neues Kunstwerk in Nürnberg. Deshalb hat sich sein Ärger über die Stadt Nürnberg schon wieder verflüchtigt. Vor wenigen Tagen war der Künstler noch stocksauer, weil das Kulturreferat die Stühle aus dem Turm einfach an den Sportverein TSV Brodswinden verschenkt hat.

„Man hat mich nicht gefragt. Und ich hätte gerne über die weitere Verwendung der Stühle mitentschieden“, schimpfte Metzel. Und sorgte damit beim Sportverein im Ansbacher Vorort für Sorgen. Dort befürchteten die ehrenamtlichen Helfer, dass sie die Tribünen, die sie aus den Stühlen zusammengebaut haben, wieder zerlegen müssen. Das aber ist inzwischen kein Thema mehr.

Kunst-Gipfel auf dem Dachgeschoss des Grundig-Hochhauses

Denn nun haben der Künstler und Kulturreferentin Julia Lehner – nach etlichen Anläufen – ihr Kommunikationsproblem klären können. Metzel plant bereits ein neues Projekt in Nürnberg. Viel wollte er bei seinem Besuch am Samstag in Nürnberg nicht sagen. Nur soviel: „Mit einem Freund, der Kunstsammler ist, planen wir einen ein größeres Kunstprojekt.“ Bereits in einem halben Jahr will er es vorstellen.

Details wird Metzel am Wochenende wohl auf höchster Warte mit der Kulturreferentin besprechen – auf dem Dachgeschoss des Grundig-Hochhauses. Dorthin lädt Gerd Schmelzer, der Lebensgefährte von Lehner, ein, um das Norisring-Rennen zu verfolgen. Außer um röhrende Motoren und heiße Reifen wird es auf dem Dach des geplanten Hotels dann sicher auch um Kunst gehen.

Zwischenzeitlich hat sich auch Franz Stegner zu Wort gemeldet. Der Geschäftsführer der Firma Stechert Stahlrohrmöbel aus Wilhermsdorf hatte 2006 die Sitze für das Kunstwerk spendiert. An einen Vertrag, dass dieses dann an einen Sportverein weitergegeben werden, kann er sich nicht erinnern. Wobei es ihm weniger um die Sitze geht. „Die waren ja eh alt. Aber wir haben spezielle Anbindungen aus Metall geschnitten, damit die Stühle für das Kunstwerk überhaupt an die Rohre befestigt werden konnten.“

16.000 Euro hat sich Stegner das kosten lassen. „Diese Anbindungen sind wohl weg!“ Und damit auch die Möglichkeit, den Stuhlturm wieder aufzubauen. „Ich hätte ihn gerne vor unserem Zweitwerk in Trautskirchen aufgestellt. Das wäre eine ganz tolle Werbung gewesen!“ au/mir

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