Stürmischer Club mit „Wut im Bauch“

Ahlen soll am Freitag für das verkorkste Finale von Duisburg büßen. Risse steht vor Debüt in Startelf und Mintal vertritt den gesperrten Peer Kluge
NÜRNBERG Jetzt eben Rot-Weiß Ahlen! Der Aufsteiger soll am Freitag (18 Uhr) für die Club-Dusseligkeit in Duisburg beim 2:2-Ausgleich in letzter Sekunde büßen. Und die Franken werden es stürmisch angehen. Trainer Michael Oenning setzt auf die „offensive Variante.“ Er bringt Marcel Risse, im Winter von Bayer Leverkusen gekommen, wohl erstmals von Anfang an.
"Risse ist denkbar"
„Risse ist denkbar“, legte sich der Coach gedanklich mehr oder weniger schon auf den U19-Europameister von 2008 fest. Der 19-jährige Flügelflitzer hat sich die Chance auch redlich verdient. Immer wenn er auflief, ging noch etwas nach vorn, kam neues Leben in den Angriff. Im letzten Heimspiel gegen Mainz kam Teilzeit-Arbeiter Risse nach 66 Minuten ins Spiel, in Duisburg nach 65 Minuten – beide Male für Juri Judt. Zuvor wurde die Bayer-Leihgabe für Dominic Maroh (56.Minute gegen Wehen), für Marek Mintal (69.in Aachen) und für Javier Pinola (79.gegen Kaiserslautern) eingewechselt. Schlecht war er dabei nie.
Weichen muss am Freitag erneut Judt. Somit ist für den Kick gegen Ahlen noch eine Personalie offen. Wer übernimmt die Rolle des gelbgesperrten Peer Kluge hinter den Spitzen? Marek Mintal oder Peter Perchtold, der Kopfballtorschütze beim 1:1-Hinspiel im Wersestadion? Zuletzt spielte der 24-Jährige beim 4:0-Testsieg gegen Seligenporten auf dieser Position.
"Mache Marek nicht zum Sündenbock"
Möglich auch, dass Oenning Mintal vertraut, dem Ausgangspunkt des ebenso unglücklichen wie vermeidbaren Last-Minute-Tores in Duisburg. „Ich mache Marek nicht zum Sündenbock. Alle haben kräftig beim Ausgleich mitgeholfen“, stellte sich der Trainer vor den Slowaken. Somit Vorteil Mintal. Denn „er hat mehr auf der Haben- , als auf der Soll-Seite“, sagt Oenning.
Der Club-Trainer glaubt auch gegen Rot-Weiß fest an die Heimstärke seines Teams: „Wir haben die letzten vier Spiele zu Null gespielt, davon drei Siege geholt. Und da wollen wir weitermachen!“ Recht so. Und Raphael Schäfer ergänzte: „Wir haben noch eine gewisse Wut im Bauch, wollen das gegen Ahlen hereinholen, was wir in Duisburg verpasst haben.“ Also den Sieg.
"Das wird ein Schweinespiel"
Die Gäste stehen, wie der Club, im Fokus. Vor knapp einer Woche wurde Trainer Christian Wück, Ex-FCN-Profi, entlassen. Sein Ex-Assistent und Nachfolger Bernd Heemsoth schaffte gleich einen Sieg gegen Wehen. Kein Wunder, dass Schäfer argwöhnt: „Das wird für uns wieder ein Schweinespiel.“ M. Hertlein