Studie: So viel Uran ist im bayerischen Wasser

MÜNCHEN - Die Organisation "Foodwatch" schlägt Alarm: In 13 von 16 Bundesländern wird Trinkwasser an die Bevölkerung abgegeben, das „zu hoch“ mit Uran belastet ist. Das ist Ansichtssache - einen Grenzwert gibt es noch nicht.

Das hätten Recherchen ergeben, teilte Foodwatch mit. Besonders stark betroffen: Der unterfränkische Landkreis Haßberge. Dort schaffen es gleich drei Gemeinden in der Liste der am höchsten belasteten Orte. Allen voran Aidhausen, wo 23,3 Mikrogramm Uran pro Liter gemessen wurden.

Das Umweltbundesamt empfiehlt seit Jahren, einen gesundheitlichen „Leitwert“ von 10 Mikrogramm pro Liter einzuhalten. Dieser biete allen Bevölkerungsgruppen lebenslange gesundheitliche Sicherheit vor möglichen Schädigungen der Niere durch Uran, heißt es. Auch Säuglingen. Das Schwermetall Uran ist in vielen Gesteinsschichten natürlich enthalten und löst sich im Wasser.

„Die Bundesregierung vernachlässigt in sträflicher Weise ihre Fürsorgepflicht gegenüber Bürgern“, wettert Foodwatch-Sprecher Martin Rücker. Die Festlegung eines Grenzwertes lasse auf sich warten. Dabei sind die genannten zehn Mikrogramm im Gespräch – was Foodwatch als viel zu hoch erachtet. Ein solcher Grenzwert biete „keinen Schutz für Kleinkinder und Säuglinge“. Zu diesem Ergebnis komme auch eine Stellungnahme der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA, die von Deutschland beauftragt worden sei. Foodwatch fordert: „Zwei Mikrogramm müssen unverzüglich als oberstes Ziel festgelegt werden.“ Für Mineralwasser in Flaschen gelte schon heute: Ist es mit mehr als zwei Mikrogramm belastet, darf es nicht mit dem Hinweis verkauft werden: „geeignet zur Zubereitung von Säuglingsnahrung“.

lj