Studie: Energiewende stagniert: Stromversorgung am Limit

Wegen mangelnder Fortschritte der Energiewende wird die Stromversorgung in Bayern nach einer neuen Studie des Schweizer Prognos-Instituts im nächsten Jahr die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreichen. Anders als bisher wird es demnach keinen Puffer bei der Stromversorgung mehr geben.
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Hubert Aiwanger (Freie Wähler), bayerischer Wirtschaftsminister, hält eine Rede. Foto: Armin Weigel/dpa
dpa Hubert Aiwanger (Freie Wähler), bayerischer Wirtschaftsminister, hält eine Rede. Foto: Armin Weigel/dpa

München - Wegen mangelnder Fortschritte der Energiewende wird die Stromversorgung in Bayern nach einer neuen Studie des Schweizer Prognos-Instituts im nächsten Jahr die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreichen. Anders als bisher wird es demnach keinen Puffer bei der Stromversorgung mehr geben. Die gesicherte Leistung bei der Stromversorgung wird laut Prognos gerade eben ausreichen, um die Höchstlast beim Stromverbrauch zu decken. "Ab 2021/22 wird es knapp", sagte Studienautorin Almut Kirchner am Freitag in München.

Auftraggeberin des Energiewende-Monitorings ist die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Deren Präsident Wolfram Hatz forderte den schnellstmöglichen Bau der geplanten zwei großen Stromtrassen von Norddeutschland in den Süden.

"Wir können nicht gegen alles sein", sagte Hatz an die Adresse von Politikern und Bürgerinitiativen gerichtet. Sie lehnen neue Stromleitungen ebenso ab wie konventionelle Kraftwerke, Windräder oder Pumpspeicherkraftwerke. "Wer die Energiewende will, muss auch ertragen, dass sie stattfindet."

Als direkte Kritik an Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), einem langjährigen Gegner neuer Stromtrassen, will die vbw das aber nicht verstanden wissen. Der Appell richte sich an die Gesellschaft insgesamt, betonten Hatz und vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Es ist klar, dass die Leitungen jetzt gebaut werden müssen, sonst fahren wir an die Wand", sagte Brossardt.

Laut Prognos-Gutachten verfehlt die Energiewende nach wie vor maßgebliche Ziele: Der Stromverbrauch ist seit 2014 nicht mehr gesunken, die CO2-Emissionen nur unwesentlich niedriger als vor fünf Jahren. Das von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ausgegebene Ziel eines Bayern ohne CO2-Nettoemissionen bis zum Jahr 2050 ist laut Studie in weiter Ferne: "Wir lagen schon über dem alten Zielpfad, und über dem neuen sowieso", sagte Kirchner.

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