Studentin (28) aus Bayern tot nach Sadomaso-Sex

Tod beim Sadomaso-Sex: Britta N. aus Würzburg lässt sich von ihrem schwedischen Freund fesseln und schlagen – und kollabiert im Drogenrausch.
von  Ralph Hub, Thomas Gautier
Das von Blumen überhäufte Grab von Britta N. in ihrem Heimatdorf Maßbach (Kreis Bad Kissingen).
Das von Blumen überhäufte Grab von Britta N. in ihrem Heimatdorf Maßbach (Kreis Bad Kissingen). © privat

Würzburg - Während eines Gastsemesters in Schweden verliebt sich Britta N. (28) in einen Kommilitonen. Er überredet sie zum SM-Sex. Die Studentin aus der Nähe von Würzburg erstickt qualvoll. Frederik F. (32) steht ab 11. Februar vor Gericht.

„Meine Freundin liegt am Boden und ist ganz blau im Gesicht“. Als Frederik F. im Oktober 2012 den Rettungsdienst verständigt, rührt sich BrittaN. nicht mehr. Sie wird bewusstlos in der Uniklinik von Umeå eingeliefert.

Vier Tage lang kämpfen Ärzte verzweifelt um das Leben der Studentin. Ihre Eltern sitzen am Krankenbett, hoffen und beten. Doch Britta N. stirbt Tage später.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Umeå starb Britta N. beim Sadomaso-Sex. Ursache: „Atem- und Kreislaufstillstand“ in Folge von Sauerstoffmangel. „Der Frau wurde etwas in den Mund gestopft“, sagt Staatsanwältin Åsa Jonsson. Die Polizei fand in der Wohnung des Studenten auf dem Uni-Campus Nylonstrümpfe und Schnürsenkel.

SM-Sex findet seit dem Bestseller „Shades of Grey“ immer mehr Anhänger. Die sexuelle Spielart kann gefährlich sein: Ein Partner begibt sich völlig in die Gewalt des anderen. Ein Rollenspiel, bei dem beide bis an ihre Grenzen gehen. Damit nichts passiert, vereinbaren SM-Paare normalerweise ein Codewort. Fällt es, ist Schluss.

Nicht so bei Britta N. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren oder auch nur zu sprechen. „Sie war völlig hilflos“, sagt Staatsanwältin Åsa Jonsson.

Der Körper der Studentin wies laut Obduktionsbericht 123 Verletzungen auf. Ihr Liebhaber hat sie mit einem Stock oder ähnlichem geschlagen. Auch am Kopf waren Wunden.

Die 28-Jährige stand unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen – eine Amphetamin- ähnliche Substanz, die ähnlich wirkt wie Kokain. Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage nicht von einer Tötungsabsicht aus. Vielmehr sei das Liebesspiel der beiden völlig außer Kontrolle geraten.

Frederik K. muss sich deshalb nicht wegen Totschlags, sondern wegen besonders schwerer Körperverletzung verantworten. Ihm drohen vier bis zehn Jahre Haft.

 

 

 

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