Stromschlag tötet Benjamin (17)

Der Jugendliche klettert einen Oberleitungsmasten hoch, als ein Lichtbogen entsteht – der Gymnasiast aus Neubiberg verbrennt vor den Augen des Freundes.
von  Thomas Gautier
Durch einen Stromschlag ist ein Jugendlicher am S-Bahnhof Gröbenzell (Landkreis Fürstenfeldbruck) getötet worden. Er war auf einen Oberleitungsmast geklettert.
Durch einen Stromschlag ist ein Jugendlicher am S-Bahnhof Gröbenzell (Landkreis Fürstenfeldbruck) getötet worden. Er war auf einen Oberleitungsmast geklettert. © abendzeitung

GRÖBENZELL - Die Leute auf dem Bahnsteig stutzen. Was machen die zwei da auf den Gleisen? Es ist doch schon dunkel. „Kommts da runter!“, rufen ein paar Fahrgäste.
Die zwei jungen Männer hören nicht auf sie. Sie staksen weiter über die Gleise der S-Bahn-Linie 3.

Dann gibt’s einen Schlag. Und ein Mensch ist plötzlich tot.

Benjamin B. hängt an einem Oberleitungsmasten am S-Bahnhof Gröbenzell (Kreis Fürstenfeldbruck). Als er am Samstag kurz vor Mitternacht da hinauf klettert, springt ein Blitz von der Stromleitung auf seinen Körper über – ein so genannter Lichtbogen entsteht. Der 17-Jährige wird quasi vom Blitz getroffen.

Der Gymnasiast aus Neubiberg stirbt auf der Stelle – vor den Augen seines Freundes (16), mit dem er über die Gleise gelaufen war.

Was die beiden Jugendlichen da zu dieser Zeit zu suchen hatten, ist unklar. Der Schüler weiß es, steht aber „total unter Schock und ist nicht vernehmungsfähig“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Deshalb ist auch unklar, wo die beiden vorher waren und ob sie getrunken hatten.

Auch die neun Menschen am Bahnsteig müssen mit ansehen, wie Benjamin B. stirbt. Sie werden nach dem Unglück vom Kriseninterventionsteam betreut.
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck übernimmt vor Ort noch die Ermittlungen. Dafür werden die Gleise bis kurz nach ein Uhr gesperrt.

 

 

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