Streit ums Erbe endet mit Mord

FISCHBACHAU - Immer wieder gab es Zwist in der Familie des Bauern Andreas S. (†89) – nun steht sein Neffe unter Verdacht, ihn aus Habgier ermordet zu haben. Der Bürgermeister des Ortes ist geschockt
Den Schreck merkt man Bürgermeister Josef Lechner noch an. „Das hat den Ort heftig erschüttert“, sagt er über den Mord an dem 89-jährigen Andreas S. Sein Neffe Hubert (51) soll den Bauern zwei Tage vor Heiligabend in Fischbachau ermordet haben (AZ berichtete).
Lange gab es Streit um den Hof samt eigener Kapelle im Ortsteil Wörnsmühl – möglicherweise auch am Abend des 22. Dezember, der mit dem Tod von Andreas S. endete. „Wenn einer in so einem großen Haus alleine lebt, dann muss es irgendwas in der Familie gegeben haben“, sagt Bürgermeister Lechner. „Es gab immer wieder familiären Zwist, aber dass die Auseinandersetzung so heftig war, das hat keiner geahnt.“
Lechner kannte Andreas S. gut. „Er was rüstig und aktiv in der Gemeinde“, sagt er. Im Schützenverein und bei der Freiwilligen Feuerwehr war S., schaute oft beim Fußball zu, dort, wo auch Benny Lauth als Bub kickte. Am 6. Januar wäre Andreas S. 90 Jahre alt geworden. Lechner wollte ihm mit dem Kommandanten der Feuerwehr einen Geschenkkorb übergeben. „Das ist jetzt wohl hinfällig“, sagt Lechner.
Unklar ist noch, ob Neffe Hubert aus Versehen oder mit Vorsatz seinen Onkel tötete. Als er während der Weihnachtsfeiertage festgenommen wurde, verstrickte er sich in Widersprüche. „Hubert ist überhaupt nicht aggressiv“, sagt Lechner. Im Gegenteil. „Er ist ein passionierter Pferdeliebhaber, geht sehr sanft mit den Tieren um.“ akk