Streit um Millionen: Wie die Bahn die Stadt übers Ohr hauen wollte

Beim Bau des zweiten Zugangs zum S-Bahnhof Fischbach wollte der Konzern mit dubiosen Tricks arbeiten
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Am S-Bahnhof in Fischbach wird ein neuer Bahnsteig gebaut. Der soll, wie der Bestehende im Foto, zwei Zugänge bekommen.
Berny Meyer Am S-Bahnhof in Fischbach wird ein neuer Bahnsteig gebaut. Der soll, wie der Bestehende im Foto, zwei Zugänge bekommen.

Beim Bau des zweiten Zugangs zum S-Bahnhof Fischbach wollte der Konzern mit dubiosen Tricks arbeiten

NÜRNBERG Verpennt die Stadt Nürnberg ein Bahnprojekt, nur weil wichtige Unterlagen seit Monaten auf eine Unterschrift warten? Der Landtagsabgeordnete Karl Freller (CSU), der für den Nürnberger Süden zuständig ist, erhebt diese schweren Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung. Doch aus dem Rathaus kommt jetzt Kontra: Die fragliche Unterschrift würde die Stadt Nürnberg viele Millionen Euro kosten, die sie eigentlich gar nicht zahlen müsste. Die Bahn hatte nämlich versucht, die Stadt dreist übers Ohr zu hauen.

Darum geht es: Die Bahn baut derzeit die S-Bahnline S3 nach Neumarkt. Deshalb wird an der Haltestelle Fischbach ein neuer Bahnsteig errichtet. Dieser hat jedoch nur einen Zugang zur Straße. Fahrgäste müssen Umwege in Kauf nehmen und die dicht befahrene Straße überqueren, wenn sie in den Bus umsteigen wollen. Deshalb soll ein zweiter Aufgang zum neuen Bahnsteig gebaut werden.

"Die Bahn hat versucht, uns die Baukosten unterzujubeln“

Die Bahn hat die Vorplanungen gemacht, die im Rathaus liegen. Dass sie nicht unterschrieben sind, ist volle Absicht. „Die Bahn ist der Auffassung, dass es sich um ein Änderungsverlangen handelt“, sagt Robert Wunder vom Verkehrsplanungsamt. Dieser juristische Begriff ist Millionen wert. Denn bei einem solchen Verlangen muss die Stadt für die Baukosten aufkommen.

„Aber wir verlangen ja gar keine Veränderung“, sagt Wunder. „Mit dem Bau des neuen Bahnsteigs verschlechtert sich die Situation für die Fahrgäste in Fischbach. Deshalb ist es eine berechtigte Forderung der Stadt, dass die Bahn den früheren Standard wieder herstellt.“ Heißt: Die Bahn bezahlt den Bau der zweiten Treppe.

„In dem fraglichen Schreiben hat die Bahn versucht, uns die Baukosten unterzujubeln“, sagt Wunder. Deshalb wurden die Unterlagen genau geprüft. Am 22.12. schickte OB Ulrich Maly nun die Akten ohne Unterschrift zurück und legte der Bahn die Sicht der Stadt dar. Wunder: „Herr Freller hätte sich vorher bei uns erkundigen sollen.“ mir

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