Streit um den Streik: Ab morgen Urabstimmung
Nürnberg vor VAG-Chaos: Die Gewerkschaften bereiten sich auf einen unbefristeten Streik vor.
MÜNCHEN/NÜRNBERG Der Tarifkonflikt in Bayerns öffentlichem Nahverkehr ist eskaliert! Nachdem die Verhandlungen geplatzt sind, wird jetzt offen gedroht. Die Gewerkschaften bereiten sich auf einen unbefristeten Streik ab 19. März vor. Morgen soll die Urabstimmung beginnen.
Reinhard Büttner, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, ist von der aktuellen Entwicklung überrascht. Er war nach den Gesprächen am Samstag noch optimistisch, dass es eine Einigung gibt. Jetzt sagt er: „Wenn die Personalkosten deutlich steigen, führt das dazu, dass wir mehr Dienstleistungen an private Unternehmen vergeben.“
Das Angebot sah vor: 4,55 Prozent mehr Lohn ab 1. April 2009 und 2,4 Prozent ab Juli 2010. Die Schichtzulage wäre ab April von 97 auf 130 Euro gestiegen, die Wechselschichtzulage von 150 auf 200 Euro. Dazu wäre noch eine Einmalzahlung von 120 Euro gekommen. Worauf die Arbeitgeber aber beharrten, war eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 39 Stunden.
Verdi-Verhandlungsführer Frank Riegler ist sicher, dass die nötigen 75 Prozent bei der Urabstimmung erreicht werden. Dann ist die Bahn frei für den unbefristeten Streik.
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