Streit um Cramer-Klett-Straße: CSU will Staus verhindern!

Sie hat aber keine Mehrheit im Stadtrat. Heute wird über neue Regelung debattiert. SPD kontert: "Einziger Zweck des Antrags ist es, Gräben aufzureißen."
von  Abendzeitung

Sie hat aber keine Mehrheit im Stadtrat. Heute wird über neue Regelung debattiert. SPD kontert: "Einziger Zweck des Antrags ist es, Gräben aufzureißen."

NÜRNBERG Die Rathaus-CSU lässt nicht locker. Sie will die neue Verkehrsregelung in der Sebalder Altstadt kippen. Heute im Stadtrat kämpft sie erneut dafür, dass die Beckschlagergasse und die Innere Cramer-Klett-Straße weiterhin nur stadtauswärts befahren werden können. Das Verkehrsplanungsamt will hier Gegenverkehr zulassen. „Das wird eine teure Staufalle“, schimpft CSU-Stadtrat Konrad Schuh.

Doch mit ihrer Argumentation hat sich die CSU bereits im Verkehrsausschuss nicht durchsetzen können. Deshalb will sie heute im Stadtrat erneut über die Staufalle abstimmen lassen. „Vielleicht können wir ja Stadträte, die nicht im Verkehrsausschuss sitzen, überzeugen“, hofft CSU-Fraktionsgeschäftsführer Tobias Schmidt. Doch seine auf 23 Mitglieder geschrumpfte Mannschaft bräuchte schon viele Überläufer aus dem anderen Lager, um im 70-Sitze-Gremium eine Mehrheit zu bekommen. Doch danach sieht es nicht aus. SPD (32 Sitze) und Grüne (5 Sitze) werden ihre Meinung nicht ändern, die Mehrheit wackelt nicht.

„Wenn wir verlieren, dann wissen die Bürger wenigstens, dass sie das Stau-Chaos Rot-Grün zu verdanken haben“, so Schmidt. Und dass es Staus geben wird, ist für ihn ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, „dass die 70.000 Euro für den Umbau nicht ausreichen, weil Straßenprojekte sowieso immer teurer werden“.

SPD beruft sich auf Polizei und Regierung

Grund für die Gegenverkehrs-Regelung sind Mahnungen von Polizei und der Regierung von Mittelfranken an die Stadt. In der City gilt nämlich Tempo 30. Doch die Beckschlagergasse und Cramer-Klett-Straße seien zu breit und würden zum Rasen verführen. Deshalb gab es die Auflage, den Straßenquerschnitt zu verengen und die Zahl der Fahrspuren zu verringern.

Die städtischen Verkehrsplaner wollen das Problem lösen, indem sie eine Spur für den Gegenverkehr öffnen. „So können auch die Sebalder Höfe besser erschlossen werden“, sagt SPD-Stadtrat Thorsten Brehm. Mit 1000 Autos am Tag rechnen hier die Planer. Stadtauswärts sind täglich 11.000 Fahrzeuge unterwegs.

Auch CSU-Mann Schuh nimmt die Mahnungen von Polizei und Regierung ernst: „Aber man könnte den Bremseffekt auch mit einem Radweg oder einer Busspur erreichen.“ – „Ein Radweg ist dort sowieso schon vorgesehen“, kontert Brehm. „Aber der einzige Zweck des CSU-Antrags ist doch sowieso nur, Gräben aufzureißen.“ Michael Reiner

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