Streik-Welle überrollt Nürnberg
Lohn-Frust in den Betrieben. Tausende legen die Arbeit nieder. Die Streik-Welle überrollt nun auch Nürnberg. Flughafen, Müllabfuhr, Kindertagesstätten und das Rathaus sind Ziele des Streiks.
NÜRNBERG Der Flughafen macht den Anfang: Ab heute schwappt die Streik-Welle im öffentlichen Dienst auch über Nürnberg hinweg. Schwerpunkt der massiven Warnstreiks wird aber der morgige Donnerstag sein. Wenn Tausende in den Ausstand treten, droht in der Stadt das große Chaos.
„Die Arbeitgeber haben offenbar immer noch nicht verstanden, wie die Stimmung in den Betrieben aussieht“, sagt ver.di-Bezirkschef Jürgen Göppner. „Die Beschäftigten sind stocksauer und wollen sich nicht länger für dumm verkaufen lassen.“ Die Streikenden fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat. Die große Streik-Welle – das kommt auf Nürnberg zu:
Vor allem Frühflüge betroffen
Heute von 4.15 bis 8.15 Uhr wird der Nürnberger Flughafen bestreikt. Rund 200 Beschäftigte der Bodendienste werden aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Betroffen von dem Aufstand sind alle Frühflüge, z.B. nach Paris oder Amsterdam. „Wir haben einen Notplan aufgestellt und gehen davon aus, dass wir den Flugverkehr planmäßig aufrecht erhalten können“, sagt Airport-Sprecher Reto Manitz. Rund 5000 Fluggäste sind vom Streik betroffen. ver.di rechnet damit, dass es zu erheblichen Störungen des Flugbetriebs kommen wird, da auch die anderen deutschen Flughäfen bestreikt werden.
Morgen werden sich laut ver.di in Nürnberg rund 2200 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligen. Und: Die Betriebe sollen den ganzen Tag über bestreikt werden! Erwartet werden Streiks
bei der N-Ergie. An allen drei Nürnberger Standorten sind 800 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen.
bei der Müllabfuhr und in der Kläranlage werden hunderte Mitarbeiter in den Ausstand gehen,
ebenso in den Kindertagesstätten der Stadt Nürnberg.
auch im Rathaus wird es in vielen Ämtern morgen heißen: Nichts geht mehr.
zu einem zeitlich befristeten Warnstreik werden morgen auch Beschäftigte des Nürnberger Klinikums aufgerufen.
Rund 2000 Streikende machen sich morgen in den frühen Morgenstunden bei sieben dezentralen „Sternmärschen“ zum DGB-Haus am Kornmarkt auf. Dort gibt es eine erste Streikversammlung. Ab 11 Uhr zieht der Demonstrationsmarsch aller Streikenden durch die Innenstadt, eine Stunde später findet dann am Kornmakt die große Abschluss-Kundgebung statt – Staus drohen!
Nach dem Wochenende können wir uns dann auf den nächsten Streik-Horror einstellen: Am Montag wollen rund 20000 Lokführer der GDL streiken. Ab o.00 Uhr sollen Fern-, Regional- und Güterverkehr unbefristet ruhen.
- Themen:
- GDL
- Luftverkehr